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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Merkel trifft Tsipras Frühlingsgefühle Alexandra Jacobson, Berlin

Geschrieben am 23-03-2015

Bielefeld (ots) - Vielleicht hat der Besuch des griechischen
Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bei Bundeskanzlerin Angela Merkel
den Boden für eine vorsichtige Annäherung bereitet. Die Verwerfungen
der vergangenen Wochen bestanden ja nicht nur in politischen
Differenzen. Es ging auch um eine vergiftete Atmosphäre. Tsipras
sprach gestern nicht nur vom Frühlingswetter, das er nach Berlin
mitgebracht habe. Er distanzierte sich erfreulich klar von all den
Karikaturen in der eigenen Parteizeitung, die immer wieder deutsche
Politiker als Nazischergen verunglimpfen. Tsipras und Merkel warnten
gemeinsam vor Stereotypen. Auch damit hellt man Stimmung wieder auf.
Denn auch in Deutschland wird ja gerne mal in die Klamottenkuste der
Vorurteile gegriffen. Das belegte die Kampagne einer großen
Boulevardzeitung, die gegen die "undankbaren Pleite-Griechen"
austeilte. Nein, die Griechen sind nicht "Faulenzer". Sie leiden
vielmehr seit vielen Jahren unter einer sehr verantwortungslosen
politischen Elite, die einem hemmungslosen Klientelismus frönt und
sich weigert ein funktionierendes Staatswesen aufzubauen. Wird jetzt
alles besser mit Alexis Tsipras? Leider deutet bisher wenig darauf
hin. Dass die Syriza-Regierung für die Ärmsten ein Sozialprogramm
verabschiedet hat,ist sicher richtig. Aber bei einem Staat, der 320
Milliarden Euro Schulden hat muss die Frage nach der
Gegenfinanzierung erlaubt sein. Und bisher wollte Syriza
Privatisierungen und die Verschlankung des Beamten-Apparats eher
zurückdrehen als weiterführen. Ob bei Tsipras tatsächlich ein
Umdenken in Richtung Wirtschaftsreformen begonnen hat, weiß man
nicht. Immerhin rang er sich zu der Aussage durch, dass für die
Schuldenkrise nicht nur "die Ausländer" verantwortlich seien. Es gebe
dafür auch interne griechische Gründe. Politik besteht in dem
Aussprechen dessen, was ist. Diese Weisheit stammt von dem
Sozialisten Ferdinand Lassalle . Sie sollte sich die griechische
Regierung stärker zu Herzen nehmen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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