(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Griechische Finanzkrise Schuldfragen Knut Pries, Brüssel

Geschrieben am 19-03-2015

Bielefeld (ots) - Über eines sind sich beim Blick auf Griechenland
hierzulande offenbar alle einig: Bockig sein bei der
Haushaltssanierung und gleichzeitig Forderungen stellen wegen
deutscher Verpflichtungen aus der Nazi-Zeit - das geht gar nicht.
Ganz so einfach ist die Sache indes nicht. Freilich bleibt es eine
politische Dummheit, die beiden Themen so zu verknüpfen, wie
Vertreter der griechischen Regierung das getan haben. Die Bedingungen
für Hilfsgelder sind eine europäische Angelegenheit, die Abgeltung
von Nazi-Schulden betrifft nur das Verhältnis zu Deutschland.
Ausgerechnet den Partner bilateral in die Enge zu treiben, auf dessen
Wohlwollen man im EU-Kontext am dringlichsten angewiesen ist, ist
mehr als ungeschickt. Es ist dilettantisch. Fragt sich nur, was man
auf Seiten des Stärkeren aus diesem Befund macht. Für sich genommen -
abgesehen von der unglückseligen Vermengung mit der Euro-Frage - sind
die griechischen Forderungen mindestens diskutabel, vor allem die
nach Rückzahlung der NS-Zwangsanleihe. Der Berliner Bescheid - wir
geben nichts, wir besprechen nichts, holt es euch vor Gericht! - ist
hochfahrend und schäbig. Zugleich wird damit eine Chance verpasst,
Tsipras aus der Eurozonen-Sackgasse zu helfen, in die er sich
verrannt hat. Sachlich hat das eine mit dem anderen wenig zu tun.
Politisch, psychologisch und moralisch eine Menge.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

563272

weitere Artikel:
  • RNZ: Schon Jauchs Video war irrelevant Heidelberg (ots) - Griechenland steht am Abgrund. Die Regierung Tsipras wurstelt weiter vor sich hin, provoziert und verteilt soziale Wohltaten, als gäbe es ein Morgen - was aber nicht der Fall sein wird, sollte es zum Grexit, also dem Austritt aus dem Euro kommen. Und was macht das gebührenfinanzierte deutsche Fernsehen? Zeigt ein völlig belangloses, vier Jahre altes Video, in dem ein griechischer Finanzminister mit obszöner Geste zu sehen ist. Und der Konkurrenzkanal sendet eine Satire, die den unpassenden TV-Beitrag satirisch mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Lohnlücke zwischen Männern und Frauen Vielfältige Ursachen Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Frauen verdienen weniger als Männer. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Frauen kümmern sich häufiger um die Kinder und haben deshalb eher Teilzeitjobs. Und Frauen interessieren sich leider nicht so sehr für technische Berufe in der Industrie, die ziemlich gut bezahlt werden. Frauen begnügen sich auch oft mit weniger, weil sie sich nicht trauen, für ihre Interessen zu kämpfen. Und es gibt Chefs, die grundsätzlich ihren männlichen Angestellten mehr Geld geben als den Frauen. Kann der Staat etwas gegen dieses Lohngefälle mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Christian Kuzcnierz zum Terror in Tunesien Regensburg (ots) - Nun also Tunesien. Das Land, das nach dem "arabischen Frühling" als einziges die Umgestaltung zur Demokratie geschafft hat, wird nun auch vom islamistischen Terror heimgesucht. Dabei war das nur eine Frage der Zeit. Das Land kämpft seit Längerem schon gegen Islamisten. Experten schätzen die Zahl von Tunesiern in den Reihen der Kämpfer des Islamischen Staats auf 3000 - sie stellen damit die größte Gruppe unter den ausländischen IS-Dschihadisten. Der Anschlag auf das bei Touristen beliebte Land dürfte massive Folgen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Sebastian Heinrich zur Stinkefinger-Debatte Regensburg (ots) - Die Stinkefinger-Debatte weist zudem auf eine grundsätzliche Entwicklung hin, die unserer politischen Kultur mehr und mehr schadet: auf die Boulevardisierung der Politik. Medien und Politiker fixieren sich zunehmend krampfhaft auf Belanglosigkeiten. Das tun sie offenbar, weil sie heute so genau wie nie zuvor mitbekommen, was die Menschen bewegt und vor allem erregt: dank digitaler Volkszorn-Indikatoren wie Klickzahlen und Likes, Kommentaren und Retweets in sozialen Medien. Zu viele Journalisten widerstehen der mehr...

  • Weser-Kurier: Zum EU-Gipfel schreibt Mirjam Moll: Bremen (ots) - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat sich festgefahren. Doch daran ist nicht etwa die Troika schuld, sondern die jahrelange Misswirtschaft früherer Regierungen in seinem eigenen Land. Niemand hat gesagt, dass es leicht würde, die geforderten Reformen umzusetzen. Aber sie sind notwendig, wenn Athen langfristig gesunden soll. Stattdessen sorgt Tsipras mit immer neuen Ausflüchten für Ungeduld. Die widersprüchlichen Aussagen seines Finanzministers Gianis Varoufakis will niemand mehr hören, für dessen Alleingänge mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht