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Lausitzer Rundschau: Ironie des Schicksals? Zur Ausdünnung der RE 2-Haltepunkte auf der Strecke Cottbus - Berlin

Geschrieben am 17-03-2015

Cottbus (ots) - Ironie des Schicksals: Da macht Brandenburgs
Ministerin Kathrin Schneider drei Landräten aus der Lausitz im
Krisengespräch klar, dass zumindest an der teilweisen Schließung von
Bahn-Haltepunkten auf der RE 2-Strecke zwischen Cottbus und Berlin
kein Weg vorbeigeht. Und beinahe zur selben Zeit verkündet Bahn-Chef
Rüdiger Grube, dass man eine bundesweite Stationsoffensive im
Regionalverkehr starten werde - mit zusätzlich 350 neuen
Haltepunkten. Eindringlicher lässt sich nicht widerspiegeln, was bei
der Bahn im Allgemeinen und auf den Gleisen zwischen Cottbus und
Berlin im Speziellen schiefläuft. Seit Jahren. Vor dem Hintergrund,
dass das Damoklesschwert der kompletten Schließung über vier
Haltestellen schwebte, mag der Erhalt von Brand (Tropical Islands)
und das Zugeständnis an Pendler aus Raddusch, Kunersdorf und Kolkwitz
am Morgen nach und am Abend aus Berlin als Erfolg gewertet werden.
Dennoch ist die erhebliche Ausdünnung der Haltepunkte des RE 2 in der
Lausitz nur das vorläufig letzte Glied in einer beinahe endlos langen
Kette von Pleiten, Pech und Pannen. Da verzögerten Kabelklau,
Softwareprobleme und Moorstellen zunächst den Start auf der für 160
km/h ausgebauten Strecke. Mit der Übernahme des RE 2 durch die Odeg
im Dezember 2012 fehlten die Züge. Der Halt in Brand wurde kurzerhand
gestrichen, um Fahrzeit zu sparen. Eine Studie zur chronischen
Unpünktlichkeit auf der Strecke kommt zu dem Schluss, dass dieser mit
389 Kilometern längste Regionalexpress Berlin-Brandenburgs ein zu
enges Fahrplankorsett hat und entzerrt werden muss. Aber der
Kardinalfehler ist dem RE 2 in die Wiege gelegt: Als 2009
Konjunkturmittel des Bundes nach fertigen Infrastruktur-Planungen in
den Ländern Ausschau hielten, konnte Brandenburg das Schienenprojekt
Cottbus - Berlin vorlegen. Trotz der Kritik am geplanten eingleisigen
Ausbau zwischen Cottbus und Lübbenau, wurde eine der größten
verkehrspolitischen Sünden in Brandenburgs Süden zugelassen. Das
zweite Gleis ist damals sogar überbaut worden. Und daran krankt der
Schienenverkehr auf dieser Strecke immer wieder. Selbst eine für Land
und Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg "völlig überraschende"
Fertigstellung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8
(ICE-Einbindungen in Berlin), verbunden mit gleichzeitigen
Bauarbeiten und Umleitungen von der Dresdner Bahn hätte die RE
2-Linie nicht aus der Spur drängen können. Wenn das zweite Gleis zur
Verfügung stünde. Es ist weit mehr als Ironie des Schicksals, dass
350neue Bahnhaltepunkte kommen sollen, sie in der Lausitz
aber ausgedünnt werden. Es ist ein Brandenburger Fehler im System.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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