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Allg. Zeitung Mainz: Schlechte Nachricht / Kommentar zum Armutsbericht

Geschrieben am 19-02-2015

Mainz (ots) - Wann ist man in unserer Gesellschaft arm? Die
Flüchtlinge aus dem Balkan werden darauf eine andere Antwort finden
als der Facharbeiter oder die alleinerziehende Mutter in Hartz IV. So
wie eine Familie mit zwei Kindern mit 1900 Euro netto im Westerwald
leichter über die Runden kommt als in Mainz oder Wiesbaden. Es geht
also weniger um die Frage, ob man mit 60 Prozent des
durchschnittlichen Einkommens arm ist. Es geht um eine Entwicklung,
die erschreckend eindeutig ist: Die Zahl der Menschen, die jeden Cent
im buchstäblichen Sinne dreimal umdrehen müssen, wächst Jahr für
Jahr. Die Lösung für das Problem ist allerdings komplex. Die
Einführung des Mindestlohns mag ein Lösungsansatz sein. Wenn dadurch
die Leistungsanforderungen in vielen ungelernten Jobs steigen, wird
es allerdings immer schwieriger für kleine Rentner,
Zuverdienstmöglichkeiten zu finden. Die Sozialtransfers einfach
anzuheben, kann nicht die Lösung sein, wenn eine sinkende Zahl von
Erwerbstätigen über die Umlagesysteme immer mehr Leistungsempfänger
finanziert - zumal wir massiv in unsere Infrastruktur investieren
müssen, um den Wohlstand der nächsten Generationen zu sichern. Drei
Punkte aber sind entscheidend: Wenn Kinder unter Armutsbedingungen um
ihre Chancen gebracht werden, ist das ein Skandal. Mehrkindfamilien
und Alleinerziehende müssen stärker gefördert werden. Die beste
Armutsbekämpfung ist und bleibt Bildung. Vor allem in die
frühkindliche Bildung müssen wir mehr investieren. Und drittens: der
Kampf gegen Steuervermeider und Steuerbetrüger muss noch viel
konsequenter geführt werden.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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