(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Knut Pries kommentiert: Runter vom Baum / Griechenland und die EU

Geschrieben am 04-02-2015

Gera (ots) - Auch die linke Syriza-Partei in Griechenland tut sich
schwer, ihren Triumph in eine praktische Politik zu übersetzen, die
den zum Teil illusorischen Erwartungen der Anhänger gerecht wird.
Aus dem populären "Ab sofort ist alles ganz anders" wird schnell ein
herbes "Nichts geht mehr", wenn mit den EU-Partnern die Umsetzung im
einzelnen vereinbart werden soll.

Das bringt zwei Möglichkeiten: Man kann die Regierungsneulinge
aus Athen vor die Wand laufen lassen und hoffen, dass die Wähler in
anderen Problemstaaten daraus den Schluss ziehen "Linkspopulismus ist
Mist". Oder man kann ihnen helfen, behutsam vom allzu hohen Baum der
Erwartungen herunterzuklettern. Ersteres wäre ein fataler
Fehlschluss, letzteres ist der Weg der Vernunft. Beim Besuch des
Syriza-Premiers in Brüssel haben die EU-Oberen ihn eingeschlagen.

Die Resonanz war vielversprechend: Tsipras hat bei der EU brav das
Hohe Lied von Dialog, Kooperation und Kompromiss gesungen. An
Möglichkeiten, ihm ohne Aufgabe des Prinzips "Leistung und
Gegenleistung" entgegen zu kommen, mangelt es nicht. Die Griechen
müssen das eigene Staatswesen in Ordnung bringen, daran führt kein
Weg vorbei. Aber man kann die Fortschritte anders kontrollieren als
mit der Troika. Und was ist mit den Schulden? Deren Tilgung werden
Schäuble, Merkel und Tsipras ohnehin nicht erleben. Da richtet noch
etwas mehr Rückzahlungskosmetik keinen nennenswerten Zusatzschaden
an.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

560358

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: zu Griechenland Stuttgart (ots) - Der griechische Finanzminister Varoufakis wird nach seinen Stippvisiten in Frankfurt und Berlin mit leeren Händen nach Athen zurückreisen, wo ihn sein in Rom, Paris und Brüssel ebenfalls erfolgloser Premier Alexis Tsipras mit leeren Taschen erwartet. Die beiden haben es sich selbst zuzuschreiben. In den ersten Tagen ihrer Amtszeit haben sie für ein beispielloses Durcheinander gesorgt. Dabei stoßen Tsipras und Varoufakis in der EU durchaus auf Verständnis. Doch wie soll man einer Regierung entgegenkommen, die nichts mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Nur gut gemeint - Kommentar von MARTIN FERBER Karlsruhe (ots) - Klar ist, so kann es mit dem "Pflege-TÜV" nicht weitergehen. Doch statt ihn komplett abzuschaffen, sollte die Große Koalition erst einmal über eine grundlegende Reform nachdenken. Schon im Sinne der Pflegebedürftigen geht kein Weg daran vorbei, die Pflegeheime regelmäßig zu prüfen und Missstände auch publik zu machen. Wie in der Schule sollte es dabei allerdings Hauptfächer geben, die übers Weiterkommen entscheiden. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Westfalen-Blatt: zu Griechenland Bielefeld (ots) - Erstaunt, fast schon erschrocken reibt sich Europa die Augen. Man weigert sich zu glauben, welch unsägliches Chaos die neue griechische Regierung seit ihrer Wahl angerichtet hat. Spätestens mit seinem Besuch in Brüssel dürfte Athens Regierungschef Alexis Tsipras wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet sein. Denn neben ein paar Nettigkeiten hat der neue Regierungschef vor allem eines gehört: Einen Schuldenschnitt gibt es nicht. Und: Arbeitet weiter an euren Reformen. Griechenlands Krise ruft nach einer mehr...

  • Rheinische Post: Vergleich mit NS-Zeit ist nicht zulässig Düsseldorf (ots) - Man kann den Ärger der Kunstszene über die beabsichtigten Verkäufe wertvoller Bilder und Kulturgüter aus NRW-Beständen verstehen. Schließlich ist damit ein Stück nationales Erbe verbunden. Es sind ja auch Künstler der Landes, die - einst gefördert durch landeseigene Unternehmen - ihre ersten wichtigen Werke geschaffen haben. Die sind nun im Wert zum Teil drastisch gestiegen, was wiederum die Verkaufsabsichten erklärt. Denn insbesondere die WestLB-Nachfolgerin Portigon ist verpflichtet, ihre Vermögensbestände so mehr...

  • Rheinische Post: Daten gemeinsam nutzen Düsseldorf (ots) - Das neue Sicherheitskonzept gegen Gewalt beim Fußball ist ein wichtiger, aber auch längst überfälliger Schritt. Zu lange konnten Hooligans quer durch die Republik reisen und in anderen Städten randalieren, ohne eine echte Strafe fürchten zu müssen, weil der örtlichen Justiz zu wenige Informationen über die Straftäter vorlagen. Dass die Länder bislang nicht über eine Datenbank mit Fußball-Gewalttätern verfügten, auf die Polizei und Gerichte bundesweit zugreifen konnten, überrascht jedoch und wirft kein gutes Licht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht