Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu 25 Jahre Mauerfall
Geschrieben am 09-11-2014 |   
 
 Regensburg (ots) - von Reinhard Zweigler, MZ 
 
   Mit 7000 weißen Ballons ist die Berliner Mauer gestern Abend in  
den Himmel über der einst geteilten Stadt entschwebt. Zum Jubiläum  
der Maueröffnung vor 25 Jahren gab es Feste nicht nur in Berlin,  
sondern auch in Helmstedt, Mödlareuth oder Vacha, oder wo sonst das  
hässlichste Bauwerk der Welt das Land zerschnitten hatte. Die Feiern  
der vergangenen Tage ließen wieder etwas aufleben von jener  
ungläubigen Glückseligkeit, die am 9. November 1989 das geteilte  
Deutschland erfasste. Trotz aller Steine, die noch auf dem Weg zu  
wirklicher Einheit liegen, auf das, was im vergangenen  
Vierteljahrhundert in Deutschland geleistet worden ist, können wir  
alle stolz sein. Die Deutschen haben sich des unerwarteten Geschenks  
der Einheit würdig erwiesen. Die Öffnung der Mauer, die von mutigen  
Ostdeutschen erzwungen wurde, wäre aber nicht möglich gewesen, wenn  
sich der Wind aus Moskau nicht in Richtung Veränderung gedreht hätte. 
Es war Michail Gorbatschow, der mit Perestroika und Glasnost, mit dem 
Umbau des verkrusteten kommunistischen Systems, die friedliche  
Revolution in der damaligen DDR und die Veränderungen im einstigen  
Ostblock überhaupt erst möglich machte. Gestern in Berlin gefeiert,  
wird er dafür im heutigen Russland angefeindet. Zar Putin hätte, wenn 
er damals an der Macht gewesen wäre, wohl keinen seiner  
Satellitenstaaten gehen lassen. Mauern und Stacheldraht, die Europa  
in der Zeit des kalten Krieges in Ost und West trennten, sind  
verschwunden. Doch die Mahnung über die einstigen Grenzstreifen  
bleibt bestehen: Das gemeinsame Haus Europa, zu dem Gorbatschow einst 
mahnte, ist noch nicht entstanden. Es wird viel Kraft kosten, die  
Europäische Union zusammen zu halten und weiter voran zu bringen. Das 
künftige Gewicht und Ansehen Europas in der Welt wird jedoch auch  
davon abhängen, dass der gesamte Kontinent geeint wird, zumindest  
friedlich zusammen leben kann. 
 
 
 
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Mittelbayerische Zeitung 
Redaktion  
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