Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Kalter Krieg 
Unsinniges Gerede
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 09-11-2014 |   
 
 Bielefeld (ots) - Plötzlich ist es wieder da, das Gespenst in  
Europa namens kalter Krieg. Es steht allerdings nicht mehr für den  
Unterschied von Ideologien und Überzeugungen wie im 20. Jahrhundert,  
sondern es steht für den Kampf um Macht, Einfluss und Bedeutung. Das  
war vor 25 bis 60 Jahren zwar auch der Fall, aber ideologisch  
untermauert ist die Auseinandersetzung um die Ukraine nicht. Der  
Westen ist nach dem Niedergang der Sowjetunion und des gesamten  
kommunistischen Machtbereiches zu forsch vorgegangen, hat Moskau zu  
sehr gedemütigt, stellt der ehemalige sowjetische Staatschef Michail  
Gorbatschow nun fest. Ganz falsch liegt er damit nicht. Staatliche  
Hilfsprogramme und private Care-Pakete waren Anfang der 90er Jahre  
nötig, um den Menschen in der zerfallenden UdSSR zu helfen. So weit  
so gut, es gab ein menschliches Miteinander, Partnerschaft, zumindest 
zwischen Deutschen und Russen. Darauf jedoch folgte die Offensive der 
Politik. Der Westen rückte an Russlands Grenze vor. Immer mehr  
Staaten aus der Ex-Sowjetunion traten - verständlicherweise - der EU  
und der NATO bei. Aus Sorge vor einem wiedererwachenden Russland.  
Dieses neue Machtgefüge gerät nun am Beispiel der Ukraine aus den  
Fugen. Präsident Wladimir Putin versucht, Russland wieder neues  
Gewicht, neue Macht zu geben. Und schon reden die alten Männer des  
kalten Krieges wieder vom kalten Krieg: der ehemalige  
US-Außenminister Henry Kissinger und Michail Gorbatschow. Das aber  
ist gefährlich und übertrieben. Durch solche Gedanken und Reden  
verhärtet sich die Konfrontation. Daran richtig ist freilich, das ein 
Gleichgewicht geschaffen werden muss. Dieser Begriff ist das  
Geheimnis. Aber das Gleichgewicht muss durch Gespräche und  
Verhandlungen, nicht durch Rüstung, Kämpfe und Drohgebärden  
hergestellt werden. Es darf auch nicht mehr das Gleichgewicht des  
Schreckens sein, sondern das Gleichgewicht in Partnerschaft. Das ist  
ein anderes Gleichgewicht als das des kalten Krieges. Da Worte  
Realität beeinflussen, sollten sie wohl gewogen werden. Die alten  
Männer der Politik haben sicher ihre Verdienste, aber mit solchen  
Worten heizen sie den kalten Krieg erst an. Sie sollten besser  
schweigen. 
 
 
 
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