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Allg. Zeitung Mainz: So ein Zufall / Kommentar zu Streiks

Geschrieben am 21-10-2014

Mainz (ots) - Er sieht wie eine konzertierte Aktion zugunsten des
Kfz-Individualverkehrs aus, dieser Streik der Lokführer und der
Piloten - bei letzteren jedenfalls, soweit es die Kurz- und
Mittelstrecke betrifft. Der Bürger reibt sich verwundert die Augen.
Merkwürdig, dieser Zufall. Es könnte allerdings sein, dass es nicht
mehr lange dauert, bis der Bürger vor Wut allmählich kocht. Das
Streikrecht ist heilig, gut und schön, eine Gesellschaft muss das im
Prinzip aushalten. Allerdings stellt sich bei diesen beiden konkreten
Streikaktionen die Frage, ob das Niveau, auf dem gejammert wird,
nicht so hoch ist, dass die Kunden sauer werden und die Streiks damit
ein Legitimitätsproblem bekommen. Bei den Lokführern geht es in
Wahrheit nicht wirklich um Einkommen und Arbeitsbedingungen, sondern
darum, dass die Gewerkschaft GDL die größere Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft EVG ausstechen und künftig auch Zugbegleiter und
Bistro-Mitarbeiter vertreten möchte. Und bei der Lufthansa lautet das
Thema: Wie gelange ich nicht schon mit 55, sondern erst mit 60 in
einen gut gepolsterten Vorruhenstand. Wohl wahr: Der Pilotenberuf ist
anspruchsvoll, anstrengend und bringt enorme Verantwortung mit sich.
Das Salär ist entsprechend - soll es auch sein, das Geld ist
letztlich eine Investition in die Sicherheit der Passagiere. Aber
über die Modalitäten einer zu verändernden Frühpensionierung sollte
man sich einigen können, ohne Flughäfen lahmzulegen. Andererseits
könnten Lokführer und Piloten auf den Gedanken verfallen, dass sie
zumindest, was Kurz- und Mittelstrecken angeht, an einem noch
längeren Hebel sitzen, solange beide zufällig gleichzeitig streiken.
Diesen Gedanken sollten sie jedoch nicht vertiefen. Der Bürger könnte
es sonst als Schäbigkeit auslegen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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