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Weser-Kurier: Über den Wowereit-Nachfolger Michael Müller schreibt Peter Gärtner:

Geschrieben am 18-10-2014

Bremen (ots) - An diesen Namen muss man sich erst einmal gewöhnen:
Michael Müller wird im Dezember die Nachfolge von Klaus Wowereit als
Berliner Regierungschef antreten. So hat es die Basis der Berliner
SPD mit überwältigender Mehrheit entschieden. Es ist ein überaus
deutliches Zeichen an den Koalitionspartner CDU und eine lautstarke
Aufforderung zur Geschlossenheit an die Partei. Denn selten wurde in
den letzten Jahren einem Berliner Sozialdemokraten derart kräftig der
Rücken gestärkt. Die Genossen beschäftigten sich zuvor vor allem mit
sich selbst und den Ambitionen ihrer beiden Führungskräfte in
Fraktion und Partei, die gestern gewiss auch für ihr Wowereit-Mobbing
die Quittung erhielten. Denn seit der Regierungschef seinen Rücktritt
angekündigt hat, gewinnt er nicht nur die Herzen vieler
SPD-Mitglieder zurück. Es sind übrigens die gleichen Genossen, die
Müller als Landesparteichef abgewählt haben und damit fast sein
politisches Schicksal besiegelten. Jetzt ist der treue
Wowereit-Weggefährte Müller zurück - und wie. Diesen Schub wird er
auch dringend brauchen, denn es stehen schwierige Aufgaben an: der
Pannen-Großflughafen BER muss endlich zum Start gebracht werden, der
Wohnungsmangel nimmt rasant zu, und die soziale Schere öffnet sich
immer weiter - von den gewaltigen Schulden ganz zu schweigen. Müller
muss nicht nur einen eigenen Nachfolger als Stadtentwicklungssenator
finden, sondern durch den angekündigten Rücktritt des erfolgreichen
Finanzsenators Ulrich Nußbaum auch einen neuen Kassenwart. Er will
Wowereits Weg solider Finanzen weitergehen und hat immerhin jetzt die
Chance, als Regierender von Beginn an eigene Akzente zu setzen.
Niemand sollte sich von seiner bieder-normalen Ausstrahlung täuschen
lassen. Müller spricht gewiss den Durchschnitts-Berliner an, was bei
den kommenden Wahlen 2016 durchaus hilfreich sein kann. Doch ist er
nicht nur durchschnittlich: Den Dreikampf um Wowereits Erbe hat der
mit Abstand politisch Erfahrenste des Trios gewonnen. Berlin bekommt
also einen berechenbaren, soliden und auch machtbewussten Verwalter -
er war Wowereits Wunschkandidat und ist zugleich ein Gegenentwurf zum
bisherigen Dauerregenten.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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