AGF-Forum 2014: Einheitlicher Streaming-Standard für Transparenz und Validität
Geschrieben am 25-09-2014 |   
 
 Frankfurt am Main (ots) - "Bewegtbild im Fokus" - unter diesem  
Motto fand am 25. September 2014 in Frankfurt die alljährliche  
Forumsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF)  
statt. Rund 250 Vertreter aus werbungtreibenden Unternehmen,  
Agenturen und Medien informierten sich über die neuesten Erkenntnisse 
zur Mediennutzung und den aktuellen Stand bei der Messung und  
Ausweisung von Bewegtbildnutzung. Einhellig betont wurde dabei die  
grundlegende Bedeutung eines einheitlichen Standards. "Der deutsche  
Markt hat mit den TV-Reichweiten der AGF eine Währung, die es bei  
aller Kritik zu verteidigen gilt", so Uwe Storch, Head of Media bei  
Ferrero und Vorstandsmitglied der Organisation Werbungtreibende im  
Markenverband (OWM). Als Joint Industry Modell, das den Interessen  
aller Marktpartner diene, sei die Öffnung der Arbeitsgemeinschaft für 
weitere Player notwendig, um den Bewegtbildmarkt realistisch abbilden 
zu können. Storch: "Im Sinne der marktneutralen Standards müssen sich 
daher auch die anderen Anbieter integrieren, auch die großen  
weltweiten Konzerne. Google &Co - integriert Euch, und AGF - öffnet  
Euch!" 
 
   Kein Zweifel bestand darüber, dass in der gegenwärtigen  
Entwicklungsphase des deutschen Marktes Alleingänge einzelner Player  
kontraproduktiv seien und Joint Industry Committees (JICs) wie der  
AGF eine besondere Verantwortung zukäme. "Die zentrale Beteiligung  
von Kunden und Agenturen an allen Entscheidungen,  
Konzeptentwicklungen und deren Realisation innerhalb der AGF  
garantiert, dass stets ein realistischer und marktgerechter Vergleich 
zwischen den Bewegtbildangeboten sowohl der AGF-Gesellschafter als  
auch der Lizenznehmer gegeben ist. Damit heben sich die am AGF-System 
teilnehmenden Anbieter entscheidend von denjenigen Konkurrenten ab,  
die ohne Kontrolle durch den Werbemarkt und somit ohne die  
erforderliche Transparenz agieren", erklärte die Vorstandsvorsitzende 
der AGF Karin Hollerbach-Zenz. "Durch die Integration neuer,  
zusätzlicher Nutzungsinformationen - wie zum Beispiel aus dem  
Videostreaming - in die bestehenden Systeme und Metriken kann  
sichergestellt werden, dass eine optimale Aussteuerung von  
Medienangeboten, aber vor allem auch von Werbekampagnen erfolgen  
kann." Damit leiste die AGF einen wichtigen Beitrag zur Effizienz im  
Werbemarkt. 
 
   Bewegtbildangebote der ARD werden in Kürze ausgewiesen 
 
   Über die kontinuierliche Fortentwicklung des Streaming-Projektes  
der AGF informierte Robert Schäffner, stellvertretender Director  
Research bei der IP Deutschland und Leiter des AGF-Referats  
Messtechnik. Demnach werden in der nächsten Ausweisungsphase auch  
RTL.de und die ARD-Mediatheken enthalten sein. Weitere Interessenten  
wollen mit ins Boot. Die Viacom-Gruppe ist mit dem Angebot Nick in  
der Testphase. Auch der Video-Dienst Zattoo ist an einer Messung  
interessiert und arbeitet bereits an der technischen Umsetzung. Und  
mit dem Pay-TV-Anbieter Sky laufen derzeit konstruktive Gespräche  
über eine Streaming-Lizenz. 
 
   Interessante Erkenntnisse zur Video-Nutzung lassen sich bereits  
aus den bislang generierten Streamingdaten ziehen. So fällt die  
Nutzung einzelner Titel deutlich differenzierter aus als im linearen  
TV. Dabei qualifiziert sich das "Fernsehen im Netz" über seine  
Archiv-Funktion: Es stehen viel mehr Titel zur Verfügung, die  
wiederum auch deutlich weniger Abrufe generieren. Auch der  
"Fan-Effekt" lässt sich deutlich ablesen: So sorgen vor allem Serien  
für regelmäßige Nutzung. Demnach beschleunigt das klassische TV die  
Streaming-Nutzung. So finden sich unter den Titeln mit den meisten  
Abrufen keine unbekannten Angebote und die Event-Kracher aus dem  
Fernsehen schlagen auch in den Mediatheken ein, wie beispielsweise  
"Joko & Klaas", "The Bachelor" oder der Fußball-WM-Stream. Allerdings 
garantieren hohe Quoten im TV nicht automatisch auch den Erfolg im  
Stream. 
 
   Generell lassen sich für das non-lineare Fernsehen bereits erste  
Gattungseffekte ablesen: Die Nutzung ist durchweg jünger als bei den  
jeweiligen TV-Äquivalenten und die Zielgruppen - besonders nach  
Frauen und Männern - sind deutlich spitzer", so Robert Schäffner.  
Seine vorläufiges Resümee: "Streaming funktioniert nach dem Prinzip  
,Click To Play'. Daher gibt es nur wenig bis keine zufälligen  
Mitseher, sondern nur echte Fans." 
 
   Auf Hochtouren wird derzeit an der Erweiterung auf mobile Devices  
und Smart-TV gearbeitet, erklärte Martin Berthoud, stellvertretender  
Vorstandsvorsitzender der AGF: "Das Messkonzept wird verfolgt und  
noch in diesem Jahr sollen hier erste Tests durchgeführt werden."  
Ziel der AGF sei die umfassende und detaillierte Bewegtbild-Messung  
über alle Endgeräte. "Ein Ziel, das sich nicht an einem Tag umsetzen  
lässt", so Berthoud. "Die AGF wird mit ihrem geballten Einsatz jedoch 
wesentlich schneller voranschreiten als die Luftfahrt- wir brauchen  
längst keine 50 Jahre um von Lilienthal zum Jumbo zu kommen." 
 
   Zuverlässiger Lieferant von großen Reichweiten 
 
   Vor allem der Werbemarkt beobachtet den Wandel der Mediennutzung  
derzeit mit großem Interesse. Dabei stehen aktuell auch die  
Entwicklungen der Netto-Reichweiten bei jungen Zielgruppen im Fokus.  
Guido Modenbach, Geschäftsführer SevenOne Media, konstatierte:  
"Gerade bei den jungen Teilnehmern des AGF-Panels können wir einen  
veränderten Umgang mit dem Forschungssystem beobachten. So sind  
auffallend hohe Nutzungsanteile in jungen Einpersonenhaushalten  
keiner Person zugeordnet, obwohl sogar Umschaltvorgänge festgestellt  
werden konnten. Zudem ist die Bereitschaft begrenzt, alle im Haushalt 
vorhanden TV-Geräte auch an das Messsystem anschließen zu lassen."  
Diesen Herausforderungen hat sich die AGF gestellt und passt derzeit  
die Methoden und Prozesse an die aktuellen Anforderungen an. 
 
   "Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass TV unverändert in  
durchweg allen Zielgruppen große Reichweiten generiert", so  
Modenbach. Für Rekordergebnisse sorgte in diesem Jahr die Fußball-WM, 
die über 90 Prozent aller Deutschen erreichte. Bei der Sehdauer  
erwartet Modenbach eine leichte Steigerung gegenüber 2013. Bei der  
Verteilung der Zuschauermarktanteile gewinnen in 2014 nicht nur die  
beiden WM-Sender ARD und ZDF, sondern vor allem auch die TV-Newcomer  
wie RTL Nitro, Disney Channel, sixx oder ProSieben Maxx. Guido  
Modenbach: "Der Trend ist eindeutig: Die Vielfalt unseres  
TV-Angebotes wächst kontinuierlich, die Senderlandschaft  
differenziert sich zunehmend aus. Dadurch verteilt sich die Nutzung  
auf immer mehr Anbieter." 
 
   Externe und interne Qualitäts-Checks bestätigen die Validität der  
AGF-Reichweiten 
 
   Um die Qualität des AGF-Forschungssystems zu überprüfen, hat die  
AGF im Sommer 2014 einen Internen und Externen Coincidental Check zur 
Validität der Panel-Ergebnisse durchführen lassen. "Nur die Hälfte  
der Zuschauer sieht ohne Nebentätigkeit fern - ein Wert, der sich  
über die Jahre kaum verändert", so Dr. Elmar Klemm, Director Research 
BrandScience. "Knapp elf Prozent der befragten Panelteilnehmer nutzen 
parallel noch internet-basierte, digitale Devices, was fast doppelt  
so viele sind wie beim letzten Coincidental Check vor vier Jahren.  
Insgesamt bescheinigt der interne Coincidental Check den  
Panel-Teilnehmern ein korrektes An- und Abmeldeverhalten." Auch in  
der externen Befragung konnten im Vergleich zu den  
Vorgänger-Untersuchungen keine Auffälligkeiten beobachtet werden.  
Klaus Peter Scharpf, Managing Director Business Planning bei der  
Frankfurter Agentur Mindshare: "Die Relationen bewegten sich auf dem  
Niveau der Vorjahre und bilden die zeitliche Entwicklung identisch  
ab." Interessant waren dabei die Ergebnisse zu neuen Nutzungsformen.  
Dabei erwies sich auch in der externen Befragung die zeitversetzte  
Nutzung von TV-Inhalten über digitale Video-Recorder als sehr gering. 
 
   Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) ist der  
Zusammenschluss der Sender ARD, ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe 
RTL Deutschland und ZDF zur gemeinsamen Durchführung und  
Weiterentwicklung der kontinuierlichen, quantitativen Erfassung der  
Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland einschließlich der  
Erhebung und Auswertung der Daten. Sie entwickelt ihr Instrumentarium 
mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich  
weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von  
Bewegtbildinhalten zu liefern. Neben den Gesellschaftern ARD,  
ProSiebenSat.1 Media AG, Mediengruppe RTL Deutschland und ZDF wirken  
Lizenzsender, Werbungtreibende und die Werbeagenturen aktiv an der  
Gestaltung der Forschung in der AGF mit. 
 
 
 
Pressekontakt: 
 
Anke Weber  
Leiterin AGF-Geschäftsstelle  
Tel. 069 - 95 52 60 0 | Fax: 069 - 95 52 60 60 |  
E-Mail: presse@agf.de | www.agf.de
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