(Registrieren)

NRZ: Krafts Dilemma im Funkloch - ein Kommentar von THEO SCHUMACHER

Geschrieben am 19-09-2014

Essen (ots) - Sicher, es gibt Probleme, die Nordrhein-Westfalen
stärker drücken als die Frage, ob und wie lange Hannelore Kraft
während ihres Urlaubs nicht über ihr Handy kontaktiert werden kann.
Doch allein ihre schnelle und persönlich verfasste Antwort an die
CDU-Opposition zeigt, dass Kraft die Brisanz erkannt hat, die in der
öffentlichen Debatte um ihr Mobilfunk-Dilemma steckt. Ferien hin,
Ferien her - als Ministerpräsidentin muss sie unbedingt den Eindruck
vermeiden, sie habe die Lage im Land nicht jederzeit im Blick.

Die SPD-Regierungschefin musste sich korrigieren. Anders als
bisher dargestellt wurde sie über den verheerenden Starkregen in
Münster schon am Tag danach durch ihren Innenminister informiert.
Kraft rudert zurück und wirkt dabei nicht souverän. Schlimmer wäre
allerdings gewesen, wenn sie tatsächlich erst mit tagelanger
Verzögerung von den Unwetter-Folgen mit Todesopfern erfahren hätte.
Auf das Verständnis von Bürgern und Wählern, die nicht nach
Funklöchern fragen, könnte sie in einem solchen Fall kaum hoffen.

Der ganze Vorgang wirft aber auch ein Schlaglicht auf den
politischen Stil, den Kraft in der Staatskanzlei und im Lande pflegt.
Ihre eigentliche Stärke, locker und wohltuend unverstellt zu reden,
hat sich diesmal als Schwäche entpuppt. Die Ministerpräsidentin
sollte inzwischen gelernt haben, wie schnell auch salopp dahergesagte
Sätze in einem vermeintlich harmlosen Polit-Talk sie später einholen
können. Mangel an Präzision mag man sich in der Opposition noch
erlauben können - an der Spitze einer Landesregierung gewiss nicht.
Dort wird er empfindlich bestraft.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

547978

weitere Artikel:
  • Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Schottland Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert den Ausgang des schottischen Referendums: Europa heute, der EU, fehlt eine progressive Idee von sich selbst. Statt sich in der Welt zu engagieren, überzeugt für Demokratie, Recht und Frieden einzutreten, versuchen alle, sich dem neuen deutschen Biedermeier von Merkels Gnaden anzuschließen, sich als Isolationisten zu gerieren. In all dem spielt ein "schottischer Nationalstaat" keine Rolle. Warum auch? Niemand braucht ihn. Das "No" zur Unabhängigkeit muss jetzt umgemünzt werden mehr...

  • NRZ: Schottland sei Dank! - ein Kommentar von KNUT PRIES Essen (ots) - So einig waren sich London und Brüssel lange nicht mehr: Die Erleichterung über den Ausgang des Referendums in Schottland kommt von Herzen. Aber weder in London noch in Brüssel kann man sich leisten, das Thema abzuhaken. Das Königreich muss föderaler werden. Die EU wird sich nicht damit begnügen können, dafür die Daumen zu drücken. Auf Rest-Europa kommen Aufgaben zu, denen es sich bislang nicht stellen mochte. Die schottischen Nationalisten haben eine breitere Volksbewegung in Gang gebracht als irgendein politisches mehr...

  • NRZ: Ein zu hoher Preis - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Es ist immer bitter, wenn Grundrechte zugunsten von politischem Pragmatismus zurechtgestutzt werden, wie es jetzt mit der Reform des Asylrechts geschehen ist. Die Deklaration westlicher Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer dient vor allem einem Zweck: den Druck aus dem Kessel lassen. Kurzfristig wird damit rechtspopulistische Stimmungsmache abgefedert. Weniger Flüchtlinge sind dadurch nicht zu erwarten, die Anerkennungsverfahren für Asylsuchende aus Serbien, Mazedonien und Bosnien werden lediglich verkürzt. Dafür mehr...

  • Bessere Vereinbarung von Beruf und Pflege: Kuratorium Deutsche Altershilfe fordert pro Jahr zehn Tage Auszeit vom Job Köln (ots) - Die Ankündigung im Koalitionsvertrag, Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz unter einem Dach zusammenzuführen, mit einem Rechtsanspruch zu versehen sowie die zehntägige Auszeit analog Kinderkrankengeld weiterzuentwickeln, machte Hoffnung auf eine grundlegende Entlastung pflegender Angehöriger. Der vorliegende Referentenentwurf des Gesetzes zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf wird diesem Anspruch jedoch nur teilweise gerecht. Dies bemängelt das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in einer mehr...

  • Wirtschaftsrat begrüßt Initiative der Union: Deutschland benötigt eine Agenda für Energieeffizienzmärkte! Berlin (ots) - "Energieeffizienz steht für deutsche Spitzentechnologie und muss endlich aus dem Schattendasein ans Licht der Energiepolitik geholt werden", so Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Seit Jahren bleiben erhebliche Energieeffizienzpotenziale in Deutschland ungenutzt. Jetzt gilt es für die Politik, das Thema Energieeffizienz ans Licht zu bringen und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Unternehmen und Verbraucher investieren können. Der Wirtschaftsrat begrüßt daher mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht