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Mehr Geld für die Pflege - so die Forderung beim Deutschen Assekuranz Pflege Forum des Münchener Verein u.a. mit Dr. Norbert Blüm, Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Claus Fussek (FOTO)

Geschrieben am 19-09-2014

München (ots) -

Beim Deutschen Assekuranz Pflege Forum des Münchener Verein am 18.
September 2014 in München diskutierten Dr. Norbert Blüm und die
bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml
als Politikvertreter mit Branchenexperten wie Claus Fussek über
aktuelle und kreative Ansätze, wie Pflege zukunftsfähiger gestaltet
werden kann. Über eines waren sich die Referenten einig: Es muss mehr
Geld in die Pflege! Wie das gehen kann, wurde bei der
Podiumsdiskussion erläutert und aktuelle Reformbestrebungen der
Politik, die notwendige Entbürokratisierung in Pflegeeinrichtungen
und Unterstützung der Pflegenden sowie eine verantwortungsvolle
Vorsorgeberatung ebenso wie kreative Vorschläge aus dem Auditorium
diskutiert.

"Insgesamt muss der Mensch, der gepflegt wird, der pflegt und der
für die Pflege vorsorgt, mehr Wertschätzung erfahren. Und das kostet
schlichtweg mehr Geld. Es muss also mehr Geld in das Pflegesystem",
resümiert Dr. Rainer Reitzler, Vorstandsvorsitzender des
Veranstalters Münchener Verein.

Mehr Generationengerechtigkeit durch politische Reformen

Durch die demografische Entwicklung ist das Solidaritätsprinzip
der Sozialversicherung aus der Balance geraten - die Alterung der
Gesellschaft führt zu einer steigenden Anzahl an Pflegebedürftigen,
die bereits heute ca. 3 Millionen beträgt.

Daher warb die Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium
für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, beim Forum für eine schnelle
Umsetzung der ersten Stufe der Pflegereform zum 1.1.2015, die u.a.
für alle Pflegebedürftigen Leistungsverbesserungen bringt. "Mit dem
Vorsorgefonds federn wir die demografische Entwicklung ab und machen
die Pflegeversicherung zukunftsfähiger", so Bayerns
Gesundheitsministerin Melanie Huml.

Referent und Bundesminister a. D. Dr. Norbert Blüm brachte vor 20
Jahren die Pflegeversicherung auf den Weg und zeigte sich mit deren
Entwicklung weniger zufrieden. "Als wir 1995 die Pflegeversicherung
als fünfte Säule der Sozialversicherung einführten, gab es in
Deutschland rund 1,5 Mio. Pflegefälle und noch ein sehr ausbaufähiges
Netz an ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen. Heute ist die
Politik mehr gefordert denn je, weil ein finanzieller Basisschutz
allein nicht ausreicht, den Anforderungen einer
verantwortungsbewussten Sozialpolitik gerecht zu werden", so Dr.
Norbert Blüm. Er plädierte für mehr Solidarität in der Gesellschaft,
kreative Lösungen zwischen "allein daheim und ab ins Heim" und sieht
die Zukunft der Pflegeversicherung auch in der Ergänzung durch
private Vorsorge.

Mehr Privatvorsorge durch verantwortungsvolle Kundenberatung

Obwohl das Pflegefallrisiko in unserer alternden Gesellschaft sehr
hoch ist, ist die Abdeckung dieses Risikos durch private Vorsorge
bisher niedrig. Die Versicherungswirtschaft ist gefordert,
bedarfsgerechte Vorsorgelösungen anzubieten. Vermittler haben die
Aufgabe, die Kunden über die gesetzliche Vorsorge aufzuklären, Lücken
aufzuzeigen und das passende Angebot zu finden. Darin besteht auch
ein großes Geschäftspotenzial. Der Moderator der Veranstaltung Dr.
Marc Surminski appellierte dabei an die rund 300 Teilnehmer: "Es
gilt, dieses Potenzial verantwortungsvoll und erfolgreich zu
erschließen." Der Schlüssel dazu ist Wissen über die Zielgruppe und
den Markt. Doch das vielfältige deutsche Pflegesystem mit
Pflegepflicht-, Förder- und rein privater Pflegeversicherung in
Tagegeld- oder Rentenform ist für Kunden wie für Vermittler
unübersichtlich. Orientierungshilfen bieten verschiedene Ratings und
Testergebnisse.

Mehr Vermittler-Augenmerk auf Produktbedingungen und emotionale
Kundenansprache

Die Komplexität der Pflegeabsicherung und Marktvielfalt durch
allein derzeit rund 100 Pflegetagegeldtarife von 33 Anbietern
bedeutet für Vermittler nicht nur eine Pflegelücke beim Kunden
aufzuzeigen und zu schließen. Durch Leistungsoptionen wie ambulante
oder stationäre Pflege, mit oder ohne staatliche Förderung und
Beitragsbefreiung etc. sind es bis zu sieben Lücken. Joachim
Geiberger, Inhaber und Vorsitzender der MORGEN&MORGEN GmbH
konstatierte, dass sich zwar im Laufe der Ratinghistorie das
Qualitätsniveau der angebotenen Tarife deutlich verbessert hat,
jedoch noch kein Generalschlüssel zur bedarfsorientierten
Pflegeberatung gefunden ist. Am Beispiel der mit 5 Sternen
ausgezeichneten Deutschen PrivatPflege, machte der Ratingexperte
deutlich, dass Vermittler bei der Produktauswahl insbesondere auf
Details in den Bedingungen und auf attraktive Assistanceleistungen
achten sollten.

Für die konkrete Kundenberatung ist es wichtig, sich auf die
Besonderheiten der Generation 50Plus einzustellen. Wie dies
erfolgreich gelingt, stellte Motivationstrainer und Vermittler
Matthias Ramge mit einem Ansatz für mehr Verkaufsemotionalität vor.
Dabei gab er besondere Tipps zu Zugangswegen und zur emotionalen
Kundenansprache z.B. durch MDK-Bescheide, appellierte aber ebenso an
eine möglichst positive Grundhaltung des Vermittlers beim Thema
Pflege.

"Für Makler ist es sehr schwer, das wichtige Thema Pflege
angemessen zu platzieren, weil die Kunden die Dringlichkeit häufig
verdrängen. Hier sollte sich der gesamte Vertrieb weiter dafür
einsetzen, die Makler bestmöglich zu unterstützen. Der Makler braucht
ein gutes Produkt und einfache Hilfsmittel, die ihm den
Gesprächseinstieg erleichtern und den Kunden für eine gute Beratung
empfänglich machen", so Christine Liebenow, Abteilungsleiterin
Krankenversicherung & Geschäftsentwicklung Kompetenzcenter der Fonds
Finanz Maklerservice GmbH. Teilnehmer Jörg Weynert, Geschäftsführer
der HANSE-ALLRISK Versicherungsmakler GmbH, führte hinzu: "Spannend
fand ich zu hören, wie sich der Münchener Verein im Pflegemarkt
sieht, denn bei uns ist Pflege derzeit der Münchener Verein. Die
Veranstaltung hat mich bestätigt in dem, was ich täglich tue."

Mehr Menschlichkeit mit weniger Checklisten in Pflegeeinrichtungen

Niemand will schlechte Pflege, niemand möchte im Akkord gepflegt
werden. Doch immer wieder kommen Berichte von menschenunwürdigen
Lebens- und Arbeitsbedingungen in Pflegeeinrichtungen ans Licht. Der
Pflegeexperte Claus Fussek machte für mehr Qualität in der
Altenpflege eine ganz "einfache" Rechnung auf: "Zufriedene
Pflegekräfte bedeuten zufriedene Pflegebedürftige und Angehörige."
Und das geht mit Wertschätzung und mehr Personal! Um auch die von
Fussek angeführten notwendigen Personalmaßnahmen wie z.B. regelmäßige
Fort- und Weiterbildungen, Gesundheitsförderung durchführen und ein
angstfreies Arbeitsklima und Hospizkultur zu erreichen, braucht es
Ressourcen. Der geschäftsführende Gesellschafter der Pflegeheimgruppe
Charleston Holding GmbH Norbert Dietz hält dagegen, dass Ressourcen
durch zahlreiche Vorschriften zur regelbezogenen Aufgabenerfüllung
und enorme Dokumentationsaufwände aufgebraucht werden. Er gewährte
mit seinem Vortrag Einblicke in die Rahmenbedingungen des
Unternehmens Pflegeheim und fordert Politik und Wirtschaft zur
Entbürokratisierung auf.

Informationen zum Veranstalter Münchener Verein

Der Ursprung der Versicherungsgruppe wurzelt in der
genossenschaftlichen Idee, eine wirtschaftliche
Selbsthilfeeinrichtung für das Handwerk und Gewerbe zu schaffen. Den
Anfang machte die Gründung der Münchener Verein Krankenversicherung
a.G. als Versicherungsanstalt des Bayerischen Gewerbebundes 1922.
Heute ist der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in den Sparten
Krankenversicherung, Lebensversicherung und Allgemeine Versicherung
aktiv.

Auf dem Gebiet der privaten Pflegevorsorge engagiert sich das
Unternehmen bereits seit 1986 und baute in den letzten Jahren
erfolgreich die Positionierung in dem Wachstumssegment mit dem
leistungsstarken und bedarfsorientierten Angebotskonzept der
Deutschen PrivatPflege weiter aus, die 2013 ein Plus von über 30 %
zum Vorjahr erzielte. Wenn es um die Vermittlung von privaten
Pflegeversicherungen geht, steht der Münchener Verein in der Gunst
der unabhängigen Vermittler auf Platz 3, so eine aktuelle Umfrage von
Asscompact Trends II/2014. Weitere Auszeichnungen des Unternehmens
sind der "Deutsche Servicepreis 2014" sowie "Versicherer des Jahres
2014" des Deutschen Instituts für Servicequalität (DISQ).

Weitere Informationen zum Unternehmen unter
www.muenchener-verein.de



Pressekontakt:
Münchener Verein Versicherungsgruppe
Öffentlichkeitsarbeit
Jana Weisshaupt
Pettenkoferstr. 19
80336 München
Tel: 089/51 52 1154
Fax: 089/51 52 3154
presse@muenchener-verein.de


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