(Registrieren)

Zahl der Selbstmordattentäter aus Deutschland steigt - Besorgnis in der Bundesregierung

Geschrieben am 16-09-2014

Hamburg (ots) - Die Zahl der aus Deutschland stammenden
Selbstmordattentäter, die im Irak und Syrien Anschläge verüben,
steigt nach Erkenntnis der Bundesregierung in besorgniserregendem
Tempo. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung
werden neben fünf als gesichert erachteten Fällen derzeit weitere
drei bis vier geprüft. Innenminister Thomas de Maizière (CDU): "Wir
wollen nicht, dass aus Deutschland der Tod in den Irak gebracht wird.
Der Export von Terror ist unerträglich und muss unterbunden werden."

Die meisten Selbstmordanschläge fanden in diesem Jahr im Irak
statt, betroffen waren neben Bagdad vor allem die Kurden-Gebiete im
Norden. Nach Einschätzung westlicher Geheimdienste setzt die
Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) gezielt Männer aus Europa
für Selbstmordattentate ein, auch aus propagandistischen Gründen. Die
Zahl der von Europäern verübten Anschläge soll sich seit Anfang März
vervierfacht haben. "Sie werden gezielt angeworben und sind brutaler
als die Araber", so der Sprecher der irakischen Streitkräfte, General
Kassem Atta, gegenüber NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung.

In Bagdad haben die Behörden einen mutmaßlichen IS-Funktionär
verhaftet. Der Mann gestand, im Juli einen deutschen
Selbstmordattentäter zu einem Anschlag im Süden Bagdads gefahren zu
haben, bei dem 54 Menschen starben. Die nordrhein-westfälischen
Behörden gehen mit "großer Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass es
sich dabei um einen 21-Jährigen aus der Stadt Ennepetal im Ruhrgebiet
handelte. Seine eigene Familie bezweifelt das. Der festgenommene
IS-Mann sagte zudem aus, dass er in einem Haus des IS in Falludscha
drei weitere Deutsche getroffen habe, die noch auf ihren Einsatz
warteten.

Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, sagte auf Anfrage von NDR, WDR und Süddeutscher
Zeitung: "Wir schauen auf die Sicherheitslage in Deutschland, aber
wir haben auch eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die in
Syrien und im Irak leben." Der Chef des nordrhein-westfälischen
Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, erklärte: "Wir müssen die
Ausreisen von Radikalen unterbinden, damit sie keine
Selbstmordanschläge begehen."

Das Erste zeigt heute (16. September) um 22.45 Uhr aus aktuellem
Anlass die 15-minütige NDR/SWR-Sondersendung "Reise in den Tod - Die
deutschen Selbstmordattentäter des Islamischen Staates" von Marie
Delhaes, Volkmar Kabisch, Georg Mascolo und Amir Musawy.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel: 040-4156-2304
http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

547257

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kampeter wirft Grünen Verrat an den Idealen der Bürgerrechtsbewegung vor Bielefeld (ots) - Steffen Kampeter (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, warnt in einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochsausgabe) die Grünen in Thüringen davor, sich an einer Landesregierung unter Führung der Linkspartei zu beteiligen."Wenn die Grünen der SED-Nachfolgeorganisation an die Macht verhelfen würden, ist das ein Verrat an den Idealen der Bürgerrechtsbewegung aus denen "Bündnis 90 /Die Grünen" in der DDR einst hervorgegangen sind", so der CDU-Politiker. mehr...

  • Bericht zur Barrierefreiheit: Deutscher Behindertenrat fordert Konsequenzen DBR-Sprecher Adolf Bauer: "Private Dienstleister stärker in die Pflicht nehmen." Berlin (ots) - Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat ein gemeinsames Eckpunktepapier für eine Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) vorgelegt. "Es geht uns insbesondere um eine verbindlichere Einbindung der privaten Anbieter von Dienstleistungen. Sie müssen gesetzlich dazu verpflichtet werden, mehr Barrierefreiheit zu gewährleisten", sagte SoVD-Präsident und DBR-Sprecher Adolf Bauer am Dienstag in Berlin. Das BGG trat im Jahr 2002 in Kraft. Das Gesetz soll die Benachteiligung von behinderten Menschen verhindern mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Freihandelsabkommen zwischen EU und Ukraine Frankfurt (ots) - Dieses Freihandelsabkommen brachte Russland in Harnisch, trieb die Bewohner der Ostukraine in die Arme der prorussischen Rebellen. Mit anderen Worten: Es wurde Kriegsgrund. Der Aufschub des Freihandelsabkommens kommt als Kompromiss zu spät. Hätte Europa bei den langen Vorverhandlungen auch Moskau mit an den Tisch geholt, hätte es berechtigte Interessen der russischen und ostukrainischen Wirtschaft berücksichtigt, vielleicht wäre alles anders gekommen. Es ist höchst fraglich, ob Russland jetzt noch Kompromisse akzeptiert mehr...

  • Der Tagesspiegel: Schwesig fordert mehr Personal zur Verfolgung von Kinderpornografie Berlin (ots) - Die Verschärfung des Sexualstrafrechts muss nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) mit einer Aufstockung des Personals zur Strafverfolgung von Kinderpornografie einhergehen. "Ein noch so gutes Gesetz greift nicht, wenn es nicht angewendet wird", sagte die SPD-Politikerin dem Berliner "Tagesspiegel" (Ausgabe vom Mittwoch). Es gebe ein "Vollzugsproblem" bei der Kriminalpolizei des Bundes und der Länder. Es sei aber "nicht akzeptabel, dass Fälle von Kinderpornografie liegen bleiben, weil nicht mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur Ebola-Katastrophe: Berlin (ots) - Gegen Ebola kann etwas getan werden. So bedrohlich die Krankheit ist, ihre Übertragungswege sind hinreichend erforscht, selbst, wer einen Infizierten berührt, steckt sich nicht zwangsläufig an. Es ist nicht nur medizinisch absurd, Regionen, so groß wie halb Europa, von der Welt zu isolieren. Es schadet ihnen nachweislich und treibt sie noch mehr ins wirtschaftliche und politische Chaos. Was die betroffenen Länder jetzt brauchen, sind vor allem medizinisches Personal, Medikamente und Unterstützung bei Aufklärungskampagnen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht