(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Landtagswahl in Thüringen/Ramelow oder Lieberknecht

Geschrieben am 12-09-2014

Gera (ots) - Ohne gesundes Selbstbewusstsein hat man in der
Politik nichts verloren. Irgendwann droht das allerdings in voreilige
Selbstzufriedenheit oder Arroganz umzuschlagen.

In dieser Woche meldete sich ein Vertreter der
rechtskonservativen Partei AfD Thüringens bei der Chefredaktion der
OTZ, um anzukündigen, dass man in Zukunft ja öfter miteinander zu tun
habe, da man ja nun in den Landtag einziehe.

Auch Thüringens linke Politiker fühlen sich bereits als Sieger und
Linkspartei-Anführer Bodo Ramelow spielt deshalb geschickt den
verführenden Schmeichler und erklärt gegenüber Grünen und SPD
Kompromissbereitschaft. Allerdings hat danach noch niemand gefragt.

Grüne und SPD als notwendige Partner der Linken werden unterdessen
nicht müde zu beteuern, dass Frontmann Ramelow ja ein Sozialdemokrat
sei. Das soll dem Wähler die Angst nehmen vor der Partei, die das
politische Erbe der SED angetreten hat.

Das Selbstvertrauen der Parteien jenseits der seit Jahrzehnten
regierenden CDU nährt sich aus diversen Umfragen, die zumindest
rechnerisch mit angehaltenem Atem irgendwie der Linkspartei mit SPD
und Grünen im Schlepptau eine Mehrheit prophezeien. Das hat
allerdings einen entscheidenden Haken. Die Umfragen sagen auch aus,
dass in Thüringen 40 Prozent der Wähler unentschlossen sind, ob sie
überhaupt wählen gehen und wenn ja, wen dann.

Diese Erkenntnis wiederum bedeutet zweierlei: Die Chance für
faustdicke Überraschungen nach der Stimmenauszählung am Sonntag ist
ungewöhnlich groß. Und selten konnte man als Nichtwähler oder
Wechselwähler so entscheidend einen Wahlausgang beeinflussen wie
diesmal in Thüringen. Damit ist die Antwort auf die Kernfrage
spannender als der sonntägliche Tatort: Bleibt die CDU-Politikerin
Christine Lieberknecht als Ministerpräsidentin im Amt oder wird sie
vom Oppositionsführer der Linken, Bodo Ramelow, abgelöst?
Entscheidende Kuriosität am Rande: Beide können nicht ohne die SPD,
doch kein Wähler weiß, für welchen Partner diese Partei nach der Wahl
eigentlich steht.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

546738

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bundesregierung/Schäuble/Schuldenbremse Stuttgart (ots) - Die jüngsten Überlegungen aus dem Bundesfinanzministerium verheißen wenig Gutes: Finanzminister Schäuble denkt daran, die Schuldenbremse zu ändern, damit Länder mehr Spielraum bei der Verschuldung erhalten. Entschieden ist zwar noch nichts, dennoch ist Schäubles Testballon ernst zu nehmen. Anlass für die Überlegungen geben eine Reihe von Ländern, denen es schwerfällt, ab 2020 ausgeglichene Etats vorzulegen. Das darf aber nicht dazu führen, die Schuldenbremse neu zu justieren. Dies wäre unverantwortlich. Gerade Schäuble mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu IS-Verbot/Bundesregierung Stuttgart (ots) - Das Innenministerium handelt spät, aber richtig. Grenzenlose Toleranz hat nichts mit Liberalität zu tun. Sie wäre schlichtweg töricht, ja gefährlich, sofern sie Wirrköpfe gewähren lässt, die ihrer verqueren Weltanschauung mit brutalstmöglichen Mitteln zum Durchbruch verhelfen möchten. Es geht hier nicht nur um Symbolpolitik. Mit dem Vereinsrecht allein wird den selbst ernannten Gotteskriegern aber nicht beizukommen sein. Gefährlicher als ihre Hasstiraden im Internet sind die Veteranen des Islamischen Staats, die mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg Bielefeld (ots) - In Deutschland wird erstmals ein Politiker der Linken Ministerpräsident, und die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) setzt ihren Triumphzug auf leisen Sohlen fort und erobert das dritte Landesparlament hintereinander. Was sich wie ein schlechter Traum anhört, könnte schon bald bittere Realität werden. Am Sonntag wird in Thüringen und in Brandenburg gewählt. Die AfD, die bereits in Sachsen fast zehn Prozent der Stimmen holte, will auch in Erfurt und Potsdam ins Parlament. Laut Umfragen werden der AfD mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Gefahr durch Wildtiere = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Die insgesamt zweithöchste Schadenssumme, die Autoversicherungen regulieren müssen, resultiert aus Unfällen mit Wildtieren. Wie die neue Auswertung der Bundesregierung belegt, sind diese auch für Menschen gefährlich. Zum Schutz von Mensch und Tier bedarf es mehr Aufklärung und geeigneter Maßnahmen an den Gefahrenstellen. Auf die Frage, wie Rehe und Wildschweine von den Straßen ferngehalten werden können, sind allerdings allerlei abenteuerliche Antworten unterwegs. Abwehr-Signale für den Hör- und den Geruchssinn mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Notwendige Sanktionen = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Nach tagelangem Zögern hat die EU eine neue Runde von Sanktionen gegen Russland in Kraft gesetzt. Um wirklich harte Strafmaßnahmen, wie der Westen sie etwa gegen den Iran und sein Atom-Programm verhängt hat, handelt es sich dabei nicht. Es ist lediglich ein weiterer Nadelstich gegen den Kreml. Und selbst der wäre gewiss unterblieben, hätte Wladimir Putin nur ansatzweise ernst gemacht mit seinen Beteuerungen, er wolle alles für eine Deeskalation in der Ost-Ukraine tun. Ob die neuen Sanktionen Putin zur Räson bringen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht