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Westdeutsche Zeitung: Das Versagen der Integrationspolitik = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 05-09-2014

Düsseldorf (ots) - Was sich an den vergangenen Abenden in
Wuppertal abgespielt hat, ist beängstigend. Eine selbst ernannte
Religionspolizei streift durch die Nacht, patrouilliert vor Kneipen
und Diskotheken, schüchtert junge Muslime ein, will sie womöglich für
den "Heiligen Krieg" anwerben. Dass sich diese Szenen in Wuppertal
abgespielt haben, ist purer Zufall. Es hätte auch in Düsseldorf,
Mönchengladbach, Krefeld oder Korschenbroich geschehen können. Es
konnte geschehen, weil abseits aller Beschwichtigungsversuche
beruflicher und ehrenamtlicher Gutmenschen Kräfte ihr Unwesen
treiben, die sich nicht kontrollieren, geschweige denn integrieren
lassen. Das Erschreckende an der noch kleinen Gruppe von
Religionspolizisten ist, dass einige ihrer Mitglieder "Biodeutsche"
sind. Das heißt, es sind junge Männer muslimischen Glaubens, die in
Deutschland geboren wurden, die in Deutschland Schulen besuchten, in
Deutschland vielleicht eine Lehre absolvieren oder sogar studieren.
Das ist deshalb bemerkenswert, weil es einen Rückschritt darin
dokumentiert, Menschen mit Migrationshintergrund in die von
christlichen Werten geprägte, demokratische Gesellschaft einzubinden.
Dass obendrein deutsche Konvertiten wie Pierre Vogel und Sven Lau
unbehelligt Gift und Galle spucken können, ist zusätzliches Wasser
auf die Mühlen der kranken Hass-Prediger in deutschen
Hinterhof-Moscheen. Was hat die deutsche Integrationspolitik in den
vergangenen 50 Jahren erreicht, wenn in Großstädten
Parallelgesellschaften entstehen und sich weite Teile der jüngsten
Migrantengeneration vom öffentlichen Leben abkapseln? Sie hat nichts
erreicht. Sie hat auf der ganzen Linie versagt. Das Ergebnis sind zum
Beispiel Grundschüler, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind,
und Jugendliche, die ihr bemitleidenswertes Dasein in Ghettos
fristen. Integration braucht neue Konzepte, neue Ansätze und viel
mehr Aufmerksamkeit. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dem aber
wird die staatliche, gesellschaftliche Organisation des
Zusammenlebens bisher offenbar überhaupt nicht gerecht. Nutznießer
dieses Versagens sind verrückte Islamsheriffs, wie die in Wuppertal.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


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