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Rheinische Post: Kommentar / Der neue Tabubruch der Notenbank = Von Antje Höning

Geschrieben am 04-09-2014

Düsseldorf (ots) - Was der frühere Jesuiten-Schüler Mario Draghi
macht, macht er gründlich. Vor zwei Jahren hatte der EZB-Präsident
angekündigt, alles zur Rettung des Euro zu tun. Gestern wurde klar,
dass er dabei vor nichts zurückschreckt. Nicht nur, dass er den
Leitzins auf fast Null drückt. Nicht nur, dass er den Strafzins
anhebt, den Banken verrückterweise auf Guthaben bei der EZB zahlen
müssen. Nun will Draghi den Banken auch noch Kreditverbriefungen
(also Firmenkredite) abkaufen, um ihnen Spielraum für neue Darlehen
zu geben. Die Motivation ist klar: Draghi will verhindern, dass aus
der Mini-Inflation eine Deflation wird - dieses Ziel ist vom
gesetzlichen Auftrag gedeckt. Dass die EZB dafür aber ins Risiko für
Firmenkredite geht - dieses Mittel ist eine klare Überdehnung ihres
Mandats. Zumal sie nun genau jene Papiere erwerben will, die 2008 die
globale Finanzkrise auslösten. Europa sitzt in einer Falle wie einst
Japan: Durch frühere Zinssenkungen hatte die EZB ihr Pulver
verschossen. Eigentlich kann sie jetzt nicht mehr tun, als Südeuropa
zu Reformen anzuhalten. Das aber ist dem machtbewussten Italiener zu
wenig. Einmal mehr müssen nun Sparer und Lebensversicherungskunden
für Konstruktionsfehler beim Euro zahlen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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