Westdeutsche Zeitung: Klaus Wowereit nimmt seinen Hut =
von Hagen Strauß
Geschrieben am 26-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Man täte Klaus Wowereit wohl Unrecht, würde man 
seine Amtszeit allein auf das Berliner Flughafen-Debakel reduzieren.  
Wowereit hat es geschafft, aus dem nörgelnden, so frustigen Berlin  
eine Stadt mit facettenreichen Lebensgeistern zu machen. Dass Berlin  
so hip und in aller Welt beliebt ist, dass die deutsche Hauptstadt  
sich im Wettbewerb internationaler Metropolen kulturell und auch  
ökonomisch nicht mehr verstecken muss, ist nicht nur, aber auch ein  
Verdienst des Sozialdemokraten Wowereit. Nach außen hat er Berlin  
exzellent vertreten und dadurch nach vorn gebracht, selbst in  
Hollywood kennt man seinen Namen. Nach innen ist die Bilanz des  
Genossen jedoch bescheiden bis fürchterlich. Kein Problem, bei dem  
sich der durchaus charismatische Wowereit in den letzten Jahren nicht 
weggeduckt hat. S-Bahn-Chaos? Verkehrsinfarkt? Ghettoisierung ganzer  
Stadtteile? Unterfinanzierung der Berliner Schulen? "Wo ist  
eigentlich Wowi?" wurde oft genug in der Vergangenheit von den  
Berlinern in ihren Eckkneipen gefragt. Arm, aber sexy, ist auf Dauer  
eben zu wenig. Schon gar nicht ist es ein politisches Konzept für  
eine Stadt wie Berlin. Und dann doch noch der Großflughafen  
Berlin-Brandenburg: Sein verbliebenes Renommee hat Wowereit mit dem  
Chaos am milliardenschweren Airport völlig verspielt. Tatkraft,  
Selbstkritik, das waren nie die Markenzeichen des Berliners, dessen  
Beliebtheit sich vor allem aus dessen Herkunft gespeist hat. Um es  
mit den Worten seines mutigen Outings als Homosexueller zu sagen:  
Wowereit nimmt seinen Hut, "und das ist gut so". Seine Zeit ist  
schlichtweg abgelaufen. Und es ist wie so oft bei Politikern, die  
jahrelang im Amt sind und ihre Partei von oben her im Alleingang  
prägen - Wowereit hat keinen hinter sich politisch aufgebaut. Wie  
unklug. Das wird sich für die Partei noch rächen. Gleichwohl wird  
auch die Bundes-SPD den Berliner noch vermissen, trotz seiner  
politisch miserablen Bilanz. Der 60-Jährige ist ein Zugpferd für die  
gesamte Partei gewesen. Wowereit hat die Säle gefüllt, er hat  
polarisiert, was für einen Politiker nicht schlecht sein muss. Bei  
all seinen Macken: Einen wie Wowereit muss die Bundes-SPD erstmal  
wieder finden. 
 
 
 
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