Westdeutsche Zeitung: Wie die Öffentlichkeit verschaukelt wird =
von Olaf Steinacker
Geschrieben am 25-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Unter Mogelpackung versteht man eine Hülle für  
ein Produkt, die über den tatsächlichen Inhalt hinwegtäuscht.  
Manchmal sind Mogelpackungen strafbar, etwa wenn sie Verbraucher  
täuschen; in jedem Fall sind sie ärgerlich - weil sie versprechen,  
was nicht der Fall ist. Genauso muss man sich die Entwicklung in  
Sachen deutsche Waffen für die kurdischen Kämpfer im Nordirak  
vorstellen. Bloß wird die Öffentlichkeit nicht nur einmal  
verschaukelt, sondern gleich mehrere Male. Denn zu melden hat der  
Bundestag nichts, wenn es darum geht, ob Deutschland die Peschmerga  
mit Waffen und Ausrüstung versorgt. Dennoch soll das Parlament nach  
dem Willen der Berliner Großkoalitionäre, wenn nicht an der  
Entscheidung, dann zumindest an der Diskussion um die Lieferungen  
beteiligt werden. Eine Pseudodebatte über eine längst gefällte  
Entscheidung ist aber in etwa so hilfreich, als würde man  
Wasserpistolen in die Kurdengebiete schicken. Tatsächlich ist es der  
Versuch, den Schwarzen Peter auf viele Schultern zu verteilen, falls  
die Sache schiefgeht. Die Chancen dafür sind groß, das dämmert auch  
Bundeskanzlerin Merkel und ihrem Außenminister Steinmeier, die  
durchaus auf der Rechnung haben, dass die schwarz-rot-goldene  
Waffenhilfe in falsche Hände gelangen könnte. Allerdings tun sie so,  
als sei dies ein kalkulierbares Risiko. Das genaue Gegenteil ist aber 
der Fall: Die Annahme einer zweckgebundenen Waffenlieferung ist nicht 
nur weltfremd, sondern unsinnig. Wie der Außenminister verhindern  
will, dass die in Rede stehenden Schnellfeuergewehre und  
panzerbrechenden Raketen nicht für spätere Konflikte gebunkert  
werden, weiß er sehr wahrscheinlich selbst nicht. Eine Mogelpackung  
ist auch die implizierte Behauptung, es gebe keine Alternative, den  
bedrohten Menschen zu helfen. Die Türkei stöhnt unter dem Ansturm der 
Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien. Mit einem deutschen Lazarett  
jenseits der Grenze wäre Tausenden geholfen. Gleichzeitig könnte  
Berlin den Riss kitten, den die Bespitzelung Ankaras durch den BND  
hinterlassen hat. So ein Schritt würde gleichzeitig klarmachen, dass  
Deutschland humanitäre Hilfe leistet und sich nicht gegen türkische  
Interessen wendet. 
 
 
 
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