Weser-Kurier: Über Polizeigewalt in den USA schreibt Frank Herrmann:
Geschrieben am 17-08-2014 |   
 
 Bremen (ots) - Es bleibt unklar, wie Michael Brown ums Leben kam.  
Ob ein Polizist im Streifenwagen den Teenager schikanierte, nur weil  
er mit einem Freund auf der Straße lief statt auf dem Bürgersteig,  
oder ob der Beamte schoss, nachdem ihn der 18-Jährige angegriffen  
hatte - die Ermittler des FBI werden irgendwann Antworten auf offene  
Fragen geben. Brown war kein Unschuldslamm, er stahl am selben Tag  
Zigarillos aus einem Laden und bedrohte den Verkäufer, als der  
einschreiten wollte. Die Skizze des sanften Riesen, die anfangs in  
Umlauf war, sie ist eher ein Zerrbild. Nur: Erstens wusste der  
patrouillierende Beamte gar nichts von dem Ladendiebstahl, als er  
Brown stoppte. Es gibt keinen Zusammenhang mit den Todesschüssen. Was 
die Frage aufwirft, wieso die in die Kritik geratene Polizeitruppe es 
überhaupt veröffentlichte, das Video einer Überwachungskamera aus  
besagtem Laden. Zweitens war der Tod des Jungen nur der  
sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Im  
Vorortgürtel um St. Louis entladen sich Spannungen, die sich über  
Jahre angestaut hatten. Die Hauptschuld trägt eine vornehmlich weiße  
Polizeitruppe, deren Anblick im mehrheitlich schwarzen Ferguson an  
die Südstaaten in Zeiten der Rassentrennung denken ließ: an  
Birmingham, Alabama, um 1963. Wie bis an die Zähne bewaffnete  
Einsatzkommandos dann auf die Proteste reagierten, das hat den  
Eindruck nur noch verstärkt. Panzerwagen, Tränengas, Gummigeschosse:  
Bilder, mit denen man eher die US-Armee im Irak des Jahres 2004  
assoziiert als den Mittleren Westen des Jahres 2014. Kein Wunder,  
dass mancher Ferguson schon mit Falludscha gleichsetzt. Kein Wunder,  
dass besorgte Senatoren von einer Militarisierung der Polizei  
sprechen. Dies liegt auch an einem irrsinnig anmutenden Programm des  
Pentagon. Um überzähliges Kriegsgerät aus den Feldzügen in  
Afghanistan und Irak nicht verschrotten zu müssen, hat das  
Verteidigungsressort Waffen und Ausrüstung im Wert von 4,3 Milliarden 
Dollar an Amerikas Polizeikräfte verhökert. Eine fatale  
Fehlentwicklung. Wer einen solchen Hammer besitzt, für den scheint  
jedes Problem nur ein Nagel zu sein. 
 
 
 
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