Westdeutsche Zeitung: Die Spähaffäre um den Bundesnachrichtendienst - Der feine Unterschied
Ein Kommentar von Werner Kolhoff
Geschrieben am 17-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Der BND ist der deutsche  
Auslandsnachrichtendienst, er soll die Regierung über andere Länder  
informieren, und zwar auch über Dinge, die die Botschaften offiziell  
nicht erfahren. Das kann schnell wichtig sein, wie man am aktuellen  
Beispiel Irak sieht: Wen würden deutsche Waffen erreichen, wenn man  
sie dorthin lieferte, wie stark ist welche Gruppierung, wem kann man  
wirklich trauen? Um so etwas geht bei der Auslandsaufklärung, und der 
BND hat sich hier, besonders im Nahen Osten, einen recht guten Ruf  
erarbeitet. Hinzu kommt, dass in Deutschland viele Menschen leben,  
die aus diesen Ländern kommen. Darunter auch solche, die vielleicht  
eine Gefahr darstellen. Sie erfasst man nur durch Auswertung der  
Kommunikation zwischen dem Ausland und Deutschland. 
 
   Die Türkei ist zwar Bündnispartner, ist auch ein befreundetes  
Land. Das heißt aber nicht, dass jeder Politiker und das Militär das  
auch ist oder jede Gruppierung. Das sieht man daran, dass ein Teil  
des Personals von IS - und wohl auch Waffen - über die Türkei nach  
Syrien gelangt sind. Wer unterstützt sie, wer duldet das, wer hat  
daran welches Interesse? Deutschland mit seinen vielen  
wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Kontakten in die  
Region muss möglichst zuverlässig wissen, was dort los ist. 
 
   Was Deutschlands Geheimdienste mit der Türkei machen, ist deshalb  
etwas ganz anderes als das, was die USA mit Deutschland machen. Hier  
die klassische Aufklärungsarbeit eines Nachrichtendienstes, dort im  
Zuge einer regelrechten Überwachungshysterie die systematische  
Ausforschung der Kommunikation der Bürger eines sehr eng befreundeten 
Landes und ihrer Regierung gleich mit. Das ist der feine Unterschied. 
 
   Allerdings, Angela Merkel und andere, die sich in ihrer Empörung  
über Washington so weit aus dem Fenster gelehnt haben, hätten diesen  
Unterschied besser gleich miterzählt. Oder wussten sie gar nicht, was 
der BND so treibt? Dann würde aus dem Affärchen allerdings eine  
Affäre. Dann ginge es um Geheimdienste, die ein Eigenleben führen,  
über das nicht einmal mehr die Regierung eine Kontrolle hat. Man darf 
auf die Antworten des Kanzleramtes gespannt sein. 
 
 
 
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Westdeutsche Zeitung 
Nachrichtenredaktion 
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