Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Tumulte in Herford nach Salafisten-Angriff auf Jesiden
Eine Stadt ist die Welt
barbara glosemeyer
Geschrieben am 07-08-2014 |   
 
 Bielefeld (ots) - Ob die Gewaltexzesse in der Ostukraine, in  
Syrien oder im Gaza-Streifen: Die Konflikte und Tausende Toten der  
Krisenregionen sind gefühlt für viele Menschen weit weg. Falsch.  
Wenn, wie jetzt in Herford, die kurdische Glaubenswelt der Jesiden  
und die radikalisierte Islamistenideologie der Salafisten  
aufeinanderprallen, dann "brennt" eine Stadt in Ostwestfalen. Der  
Konflikt zwischen Jesiden und Salafisten schlägt vor der eigenen  
Haustür ein, weil es ein weltweiter Konflikt ist. Die Weltreligionen  
werden immer öfter für ideologische Grabenkämpfe und Gewaltexzesse  
zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens funktionalisiert.  
Religionen sind nie per se gewalttätig, aber ihre Marktschreier der  
Gewalt gebrauchen sie für ihre Interessen. Überraschen dürfen die  
Tumulte vom Mittwoch nicht, gilt Herford doch schon lange ausweislich 
des Verfassungsschutzes als ein Zentrum der Salafistenszene. Die  
Islamisten, unter ihnen auch russische Tschetschenen, die nichts mehr 
zu verlieren haben und vor allem von Armut und Aussichtslosigkeit  
getrieben sind, sind mitten unter uns. Und der Bürger reagiert  
fassungslos und resigniert. Stummes Entsetzen. Umso lauter war am  
Mittwoch die Angst, Wut und Verzweiflung der Jesiden zu spüren und zu 
hören. Sie wollen reden, aufklären, aufrütteln. Sie wollen, dass die  
Weltgemeinschaft, die Politik und die Medien endlich hinschauen,  
statt sich mit der Frage eines muslimischen Schützenkönigs zu  
beschäftigen, wie mir ein Jeside am Mittwoch sagte. Auch wenn es uns  
nicht passt: Wir in Deutschland und in Ostwestfalen können uns nicht  
mehr heraushalten. Wir müssen eine Haltung einnehmen und eine mutige, 
vernünftige Debatte einfordern. Eines gilt dabei immer und  
uneingeschränkt: keine Gewalt - für niemand und durch niemand.  
Herford, eine Stadt lädt sich auf an einem fanatisierten  
Glaubenskonflikt. Eine Stadt ist die Welt. 
 
 
 
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