Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Trickreiche Ferienverlängerung
Schlechtes Vorbild
Hubertus Gärtner
Geschrieben am 03-07-2014 |
Bielefeld (ots) - Mit den Sommerferien beginnt für viele Familien
in Nordrhein-Westfalen heute die schönste Zeit des Jahres. Endlich
können sie mal gemeinsam ausspannen und die Sorgen des Alltags
weitgehend vergessen. Leider ziehen pünktlich zum Urlaubsbeginn aber
auch überall die Preise an. Hotels und Pensionen werden teurer, auch
für Flugreisen und fürs Tanken muss deutlich mehr Geld auf den Tisch
gelegt werden. Eigentlich ist das ungerecht. Denn Eltern mit
schulpflichtigen Kindern werden auf diese Weise bestraft - mindestens
werden sie gegenüber anderen benachteiligt. Auf den ersten Blick ist
es deshalb verständlich, wenn Familien einige Tage früher ins
Vergnügen starten wollen. Sie stehen dann nicht im Stau und sparen
auch noch viel Geld, wenn sie ihre Kinder ein paar Tage eher "aus der
Schule nehmen". Das geschieht zwar nicht flächendeckend. Aber während
an normalen Schultagen die Quote der Krankmeldungen bei zwei bis drei
Prozent liegt, schnellt die Zahl vor und nach den Ferien plötzlich
auf das Doppelte hoch. Viele Schulleiter, auch solche aus der Region,
wissen von fadenscheinigen Entschuldigungen oder sogar fragwürdigen
ärztlichen Attesten zu berichten, die ihnen bei vorzeitigem
Ferienbeginn schon mal präsentiert wurden. Seltsame Ausreden, wie
jene von der "kranken Oma im Ausland" die es dringend zu besuchen
gelte, müssen manchmal ebenfalls als Begründung herhalten. Einige
Eltern denken, dass es sich bei der ertricksten "Ferienverlängerung"
um ein Kavaliersdelikt handelt, weil in der Schule ja ohnehin nicht
mehr viel passiere. Aber sie sind im Irrtum. Die Schulpflicht gilt
bis zum letzten Schultag - und wer die Vorschrift unterläuft,
riskiert ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro. Die meisten Schulleitungen
suchen zunächst den Dialog, um solche Sanktionen zu vermeiden. Das
ist gut so. Trotzdem: Vorsätzliche "Ferienverlängerer" müssen zur
Kasse gebeten werden. Solche Eltern sind kein gutes Vorbild. Wenn
alle ihrem Beispiel folgten, wäre der Schulbetrieb nicht mehr
aufrechtzuerhalten. Es gäbe bald nur noch Ferien.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
535921
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zur Studie über Kulturabgebot der Städte: Stuttgart (ots) - Die Zahlen sprechen für sich: Stuttgart
verbucht pro Kopf die meisten verkauften Tickets für Oper,
Schauspiel, Ballett, klassische Konzerte, aber auch Musicals und
Kino. Und überrascht zudem mit einem hohen Umsatz in der
Kreativwirtschaft, sprich in Bereichen wie (Animations-)Film und
Ausstellungsgestaltung. Der Erfolg in vielen und sehr
unterschiedlichen Themenfeldern lässt Stuttgart als Stadt mit dem
bundesweit reichhaltigsten Kulturangebot glänzen. Die Nachfrage
begründet diesen Erfolg. Und dieses enorme Interesse mehr...
- Westfalenpost: Massage fürs Hirn oder Scheitern als Teil des Lebens / Kommentar von Torsten Berninghaus zur Abschaffung des Sitzenbleibens Hagen (ots) - Mehr und bessere Förderung statt schlechter Noten
und Sitzenbleiben. Gerade vor den Sommerferien, in denen sich mancher
Schüler mit Mathe oder Englisch plagen muss, um die Nachprüfung in
sechs Wochen zu bestehen, ist das ein schöner Gedanke. Man müsste die
Lehrer kurzerhand so qualifizieren und motivieren, dass
Wissensvermittlung in der Schule zu einer Art Wellness-Veranstaltung
wird. Das hört sich gut an. Massage fürs Gehirn, dann fliegt den
Schülern der Stoff nur so zu. Eine wunderbare Idee, oder? Bei aller
Euphorie mehr...
- Lausitzer Rundschau: Öko-Landwirtschaft statt Tagebau fordert Sachsens Linke / Tolle Idee, nächste Idee Cottbus (ots) - Weg mit dem Bagger, zurück zum Pflug. Keine Seen,
dafür Bio-Möhrchen-Felder. Öko-Landwirtschaft als Zugpferd für die
Lausitz von morgen. Platz ist schließlich genug. Und überhaupt: Was
Jahrhunderte lang gut funktioniert hat, könnte wieder funktionieren.
Tolle Idee, nächste Idee! Doch, das war ernst gemeint von der Linken
Jana Pinka. Die Lausitz könnte sich wieder auf ihre agrarischen
Traditionen rückbesinnen und der Nachfrage unserer Zeit anpassen.
Denkbar wäre das: Schließlich werden die Dörfer der Lausitz immer mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Bundesregierung verabschiedet den Mindestlohn / Kein Weltuntergang Cottbus (ots) - Man muss nicht gleich das Wort "historisch"
bemühen, wenn von der gestern beschlossenen Einführung des
Mindestlohns in Deutschland die Rede ist. Aber verändern wird das die
Arbeitswelt schon. Trotz mancher Ausnahmen und Sonderregelungen. Der
Mindestlohn schützt vor extremen Dumpingbezügen, die in den letzten
Jahren überhand genommen haben. Ein Geschäftsmodell aber, das nur mit
einer Bezahlung von weniger als vier oder fünf Euro funktioniert, ist
es nicht wert, vom Staat dauerhaft subventioniert zu werden. Die
sogenannten mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Nur folgerichtig
Kommentar von Udo Stark Karlsruhe (ots) - An der Änderung des Asylrechts gibt es
eigentlich nichts auszusetzen, denn wer das Privileg bekommt, nach
Deutschland ohne große Hürden einreisen zu können, darf es nicht
missbrauchen, indem er hier für immer zu bleiben versucht, mit all
den belastenden Konsequenzen für den deutschen Sozialstaat. Nun ist
es natürlich erlaubt, an dieser gesetzlichen Praxis Kritik zu üben.
Aber oft wird der Bogen überspannt. Viele Flüchtlingsorganisationen
maßen sich ein Mandat an, das sie nicht haben. Denn sie
repräsentieren nur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|