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Westfalenpost: Massage fürs Hirn oder Scheitern als Teil des Lebens / Kommentar von Torsten Berninghaus zur Abschaffung des Sitzenbleibens

Geschrieben am 03-07-2014

Hagen (ots) - Mehr und bessere Förderung statt schlechter Noten
und Sitzenbleiben. Gerade vor den Sommerferien, in denen sich mancher
Schüler mit Mathe oder Englisch plagen muss, um die Nachprüfung in
sechs Wochen zu bestehen, ist das ein schöner Gedanke. Man müsste die
Lehrer kurzerhand so qualifizieren und motivieren, dass
Wissensvermittlung in der Schule zu einer Art Wellness-Veranstaltung
wird. Das hört sich gut an. Massage fürs Gehirn, dann fliegt den
Schülern der Stoff nur so zu. Eine wunderbare Idee, oder? Bei aller
Euphorie sind Zweifel erlaubt. Ist es tatsächlich die vornehmste
Aufgabe von Schule, für gute Noten zu sorgen? Ist die gute Zensur
tatsächlich entscheidender als die Qualität der Ausbildung? Und
sollen wir das Sitzenbleiben abschaffen, weil Bildungsexperten den
pädagogischen Sinn dieser Maßnahme schon lange infrage stellen? Ich
finde nein. Schule und insbesondere Gymnasien sollten nicht einem
Nützlichkeitsprinzip unterworfen werden, dessen einziges Ziel es ist,
numerus-clausus-gerechte Absolventen und damit eine Schwemme von
Traum-Noten zu produzieren. Vielmehr sollte es Aufgabe des
Schulsystems sein, die Eleven bestmöglich auf das Leben
vorzubereiten. Mit den Hürden und Härten, die dieses Leben bereit
hält. Und vor allem mit der Möglichkeit zu scheitern. Nun muss man
die Ehrenrunde in der achten Klasse nicht gleich als Geschenk (unser
Sohn war noch nicht reif genug) verstehen. Eine Kata-strophe aber ist
das auch nicht. Die Wege zu einer guten Bildung und Ausbildung sind
am Ende entscheidend. Sie müssen vielfältig, durchlässig und damit
individuell sein. Genauso individuell wie die Schüler, von denen
manche langsamer lernen und andere schneller.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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