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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Drohnen: Umstrittene Flugobjekte, von Reinhard Zweigler

Geschrieben am 30-06-2014

Regensburg (ots) - Es geht nicht um Raubtier oder Reiher, wie die
unbemannten Luftfahrzeuge des US-Typs "Predator" oder der
israelischen Entwicklung "Heron" auf Deutsch heißen. Bei der heiklen
Frage, die die deutsche Politik zu be- und verantworten hat, geht es
darum, ob solche bewaffneten "Drohnen" angeschafft und eingesetzt
werden sollten oder nicht. Die gestrige vierstündige Anhörung mit der
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen als prominenteste
Zuhörerin hat eine breite Palette des Pro wie des Contra aufgezeigt.
Ein einfaches Ja oder Nein in dieser Frage kann es ohnehin nicht
geben. Eine Kampfdrohne als solche ist weder gut noch schlecht. Es
kommt entscheidend darauf an, wie und wozu sie eingesetzt wird. Die
Erfahrungen der Bundeswehr mit dem umstrittenen Flugobjekt sind
zwiespältig. In Afghanistan nutzen die deutschen Einsatzkräfte etwa
die Aufklärungsdienste der israelischen Heron-Drohne. Sie hat beim
Schutz der Soldaten gute Dienste geleistet. Allerdings konnten unsere
Soldaten über das High-Tech-Gerät zwar sehen, wo sich etwa
Taliban-Kämpfer versteckten und die Truppe unter Feuer nahmen. Doch
direkt per Drohne eingreifen konnten die Deutschen nicht. Das können
nur die US-Verbündeten, die über bewaffnete Drohnen oder die
herkömmlichen Mittel der Luftwaffe verfügen. Den US-Drohnen haftet
allerdings der schlimme Makel an, bei "gezielten Tötungen" auch
völlig unbeteiligte Zivilisten umgebracht zu haben. Solche schlimmen
"Vorfälle" jedoch sind beim Einsatz dieses Kriegsgeräts niemals
völlig auszuschließen. Deutschland steht daher erst am Anfang einer
hochemotionalen und hochmoralischen Debatte. Allerdings wird die
"stille Zuhörerin" von der Leyen bereits jetzt Farbe bekennen müssen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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