(Registrieren)

Verleger zum Mindestlohn: Regierung setzt Glaubwürdigkeit aufs Spiel

Geschrieben am 30-06-2014

Berlin (ots) - "Die Regierung setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs
Spiel", warnte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
heute in Berlin. Zuvor hatte die Große Koalition innerhalb einer
Woche zwei weit voneinander abweichende Lösungen für die
Zeitungszustellung im Zusammenhang mit dem Mindestlohn präsentiert.

Wie der BDZV berichtet, hatte Bundesministerin Andrea Nahles im
Auftrag der Parteivorsitzenden von CDU/CSU und SPD einen Vorschlag
erarbeitet, der den rund 160.000 Zeitungszustellern den vollen
Mindestlohn ab 2015 garantieren und zugleich den Erhalt des bewährten
Pressevertriebs für Abonnenten sichern würde. "Der Staat darf die
Pressevielfalt nicht gefährden", sagte ein Sprecher der
Verlegerorganisation unter Hinweis auf Artikel 5 Grundgesetz. Der
Mindestlohn mit einem faktischen Wechsel von Stück- auf Stundenlohn
würde die Zeitungsverlage in den kommenden fünf Jahren mit gut einer
Milliarde Euro zusätzlich belasten. Vor diesem Hintergrund habe das
Bundesarbeitsministerium den Verlagen eine fünfjährige Teilentlastung
bei den Sozialabgaben für Zeitungszusteller vorgeschlagen. Eine
solche Regelung gelte bereits für haushaltsnahe Dienstleistungen,
erläuterte der BDZV.

"Der Lösungsweg über die befristete Teilentlastung bei den
Sozialabgaben ist ausgewogen. Er berücksichtigt die wirtschaftlichen
Fakten sowie die verfassungsrechtlichen Vorgaben", erklärte ein
Sprecher des BDZV. Vorausgegangen sei ein intensiver Dialog zwischen
den Verlegern und dem Bundesarbeitsministerium. Dieser Dialog mündete
in dem offiziellen Vorschlag der Bundesministerin.

Einen Tag vor der Anhörung im Deutschen Bundestag zum Thema
Mindestlohn wurde diese Lösung von der CDU/CSU-Fraktion abgelehnt.
Die Große Koalition sei kein verlässlicher Partner für die
Wirtschaft, wenn sie sich über das Ergebnis aus dem von ihr
initiierten Branchendialog einfach und erst so kurz vor Toresschluss
hinwegsetze, sagte der BDZV. Dies sei ein erstaunlicher Vorgang, für
den eine akzeptable Begründung bislang fehle. Am kommenden
Donnerstag, 3. Juli, soll über das Gesetz in dritter Lesung endgültig
entschieden werden.



Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

535149

weitere Artikel:
  • Koenigs zu Isis-Kalifat: Erklärung eines Kriegsherrn kein weltbewegendes Ereignis Bonn/Berlin (ots) - Grünen-Menschenrechtsexperte Tom Koenigs betont, dass man die Ausrufung eines Kalifats in Teilen Syriens und des Iraks durch die Terrorgruppe Isis nicht überbewerten soll. "Wenn jemand alle Muslime aufruft, ihm zu folgen, führt es ja nicht unmittelbar dazu, dass sie ihm alle folgen. Deshalb würde ich die Erklärung eines Kriegsherrn nicht als weltbewegendes Ereignis bezeichnen", sagte der ehemalige UN-Sonderbeauftragte Koenigs in der phoenix-Sendung Unter den Linden (Ausstrahlung heute, Montag, 30. Juni 2014, mehr...

  • Otte: Drohnen für den bestmöglichen Schutz unserer Soldaten im Einsatz Berlin (ots) - Völkerrechtswidrige Einsätze lehnen wir kategorisch ab Der Bundestag berät am heutigen Montag in öffentlicher Anhörung über den Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge. Dazu erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Henning Otte: "Unsere Soldaten brauchen die bestmögliche Ausrüstung. Denn ihre Sicherheit steht für uns immer im Mittelpunkt. Wir sehen den Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge als unverzichtbare Ergänzung zu den bisher vorhandenen Fähigkeiten. Der Afghanistan-Einsatz mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Geldautomaten-Sprengungen Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt bildet Sonderkommission Halle (ots) - Nach einer erneuten Geldautomaten-Sprengung im Norden Sachsen-Anhalts verstärkt die Polizei die Fahndung nach den Tätern. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe unter Führung des Landeskriminalamtes (LKA) soll in den nächsten Tagen ihre Arbeit aufnehmen, berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Zu der neuen Ermittlungsgruppe soll auch eine im Harz bereits existierende Sonderkommission "Ilse" gehören. In Ilsenburg hatte im März die Serie der Sprengungen begonnen. Inzwischen sind allein mehr...

  • DER STANDARD - Kommentar: "Nessies Schwester" von Gerald John (Ausgabe vom 1.7.2014) Wien (ots) - Das Ungeheuer von Loch Himmelpfortgasse erhebt wieder sein grässliches Haupt: An der Adresse des Finanzministeriums taucht alle halben Jahre die Schwester der schottischen Nessie auf. Gesichtet hat sie einmal mehr die ÖVP, wobei die folgende Reaktion weniger hysterisch ausfiel als während der Koalitionsverhandlungen im Herbst. Das Wort "Budgetloch" verkniff sich Finanzminister Michael Spindelegger, er kündigte lediglich vage Nachbesserungen an - um hinterher abzuschwächen. Spindelegger, der seine mehr...

  • WAZ: Was kostet ein neuer Baum? - Kommentar von Hayke Lanwert Essen (ots) - Man stelle sich das mal ganz praktisch vor: Ein Hausbesitzer will seinen Garten neu anlegen und holt diverse Kostenvoranschläge bei Gartenbauern ein. Dass es da Unterschiede geben wird, weiß jeder. Dass billig am Ende verdammt teuer sein kann, ist ebenso eine Binsenweisheit. Aber wie lassen sich derart große Unterschiede erklären wie jene, die von den Städten bei den Kosten für das Pflanzen neuer Bäume angesetzt werden? Wieso kommt Mülheim im Durchschnitt mit 1050 Euro pro Baum aus, Gelsenkirchen mit 1300 bis 1500 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht