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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Selbstjustiz Rückfall in die Barbarei bernhard hänel

Geschrieben am 20-06-2014

Bielefeld (ots) - Lynchjustiz und Selbstjustiz: Der deutsche
Wortschatz kennt mehrere Begriffe, mit denen illegale Exekutionen
tatsächlicher oder vermeintlicher Verbrecher oder unliebsamer
Personen beschrieben werden. Allen ist gemein, dass die Tötung ohne
anerkanntes richterliches Verfahren stattfindet. Ebenso geläufig ist
auch der Spruch "das Recht in die eigene Hand nehmen". Immer wenn
dies dann tatsächlich passiert ist, reagieren wir beklommen. Wir sind
erstaunt, dass Menschen tatsächlich in der Lage waren, das in die Tat
umzusetzen, was wir im Innersten nicht ganz auszuschließen gewillt
oder in der Lage waren. "Das geschieht ihm (oder ihr) ganz recht"
lautet ein weiterer Satz, der dann gesprochen wird, wenn man fest
damit rechnet, dass ein Täter zu milde davon-kommen könnte. Dann gibt
es bisweilen ein stilles (Ein-)Verständnis mit Menschen, die zur
Selbstjustiz gegriffen haben. Dieses Recht aber gibt es nie und
nimmer. Da vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind, gibt es auch
keine Rechtfertigung dafür, aus religiösen oder ethnischen Gründen
die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und so eine unbezweifelbare
Straftat zu rächen. Selbst das Gefühl von Ohnmacht ist keine
Rechtfertigung. Schaut man sich die Fälle von Selbstjustiz in
Deutschland an, so rechtfertigen sie keine Schuldzuweisung an
einzelne Bevölkerungsgruppen. Sie sollten aber Anlass dafür sein,
über die öffentliche Daseinsvorsorge nachzudenken, wie die
Polizeigewerkschaft betont. Eine zunehmende Missachtung des
staatlichen Gewaltmonopols wäre eine Rückfall in die Barbarei.
bernhard.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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