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Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie (BVK) / Erfreuliche Entwicklung der Deutschen Kalkindustrie - trotz großer Herausforderungen (FOTO)

Geschrieben am 13-06-2014

Heidelberg (ots) -

Die Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen,
österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie fand dieses Jahr
in der Neckarstadt Heidelberg statt.

Der Vorsitzende Dr. Thomas Stumpf, Mitglied der Geschäftsführung
der Fels-Werke GmbH, Goslar, machte in seiner Rede deutlich, dass die
Sicherung der industriellen Basis, der industriellen
Wertschöpfungsketten und der industrienahen Dienstleistungen die
zentrale Voraussetzung für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes
Deutschland und damit für unser aller Wohlstand ist und bleiben wird.

Die Bundesregierung gehe für 2014 davon aus, dass die deutsche
Wirtschaft auf einem stabilen Erholungskurs sei. Im
Jahreswirtschaftsbericht erwarte sie einen Zuwachs beim
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,8 %. Diese Projektion setze aber
voraus, so Stumpf, dass keinerlei Störungen an den Finanzmärkten
entständen. Diese schätzt der BVK-Vorsitzende allerdings nach wie vor
als instabil ein. Hinzu komme die extrem unsichere Lage am Rande der
EU in der Ukraine mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen. Auch die
Folgen der von der GroKo auf den Weg gebrachten sozialpolitischen
Wohltaten würden weitgehend ausgeblendet. "Gut gemeint ist nicht gut
gemacht!", so Stumpf.

Der Vorsitzende stellte die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie
vor, die insgesamt eine erfreuliche Belebung erfahren konnte:

Der Marktabsatz bei den ungebrannten Erzeugnissen betrug im Jahr
2013 ca. 18,7 Mio. Tonnen und ist gegenüber dem Vorjahr um fast 6 %
gestiegen. Die Werke der Deutschen Kalkindustrie, die ca. 15 % bei
den ungebrannten Produkten in Deutschland repräsentieren, lieferten
im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Tonnen an das Baugewerbe und
erzielten damit ein Plus von 8 %. Auch die Lieferungen für
Umweltschutzanwendungen mit fast 2,3 Mio. Tonnen sind gegenüber dem
Vorjahr gewachsen. Die Lieferungen ungebrannter Produkte für die
Industrie haben ebenfalls deutlich zugenommen. Erfreulich ist dabei
insbesondere, dass die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie
um 9 % auf fast 3,3 Mio. Tonnen angestiegen sind.

Noch erfreulicher ist die Entwicklung bei den gebrannten
Produkten, bei denen 99 % der Hersteller im BVK organisiert sind.
Nachdem der Absatz gebrannter Erzeugnisse im Jahr 2012 noch
rückläufig war, ist der Branntkalk-Absatz im Jahr 2013 auf mehr als
6,5 Mio. Tonnen gestiegen und liegt damit um fast 4 % über dem
Vorjahreswert.

Der Kalkverkauf an die industriellen Abnehmer konnte im Jahr 2013
fast stabil gehalten werden. Einem leichten Rückgang bei den
Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um - 1 % steht eine
deutliche Ausweitung von Kalkanwendungen in der chemischen Industrie
mit einem Plus von 7,6 % gegenüber.

Die Liefermengen an den Umweltschutzbereich entwickelten sich
weiter positiv. Alleine für Zwecke der Luftreinhaltung konnten fast
930 Tsd.t gebrannte Produkte geliefert werden. Das entspricht einem
erneuten, deutlichen Plus von 7,8 %.

Die Lieferungen an die Bauwirtschaft haben sich ebenfalls
gesteigert. Allein an die Kalksandsteinindustrie wurden mit 450 Tsd.t
fast 9 % mehr Kalke geliefert als im Jahr zuvor. Auch die Lieferungen
an die Porenbetonindustrie haben sich wieder aufwärts entwickelt (+
2,2 %). Darüber hinaus hat sich der Kalkabsatz für den Straßen- und
Wegebau weiter deutlich positiv gestaltet. Mit fast 440 Tsd.t ist das
Ergebnis des Jahres 2012 um mehr als 30 % übertroffen worden.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung konnte das Vorkrisenniveau
von 7 Mio. t Branntkalk-Absatz noch immer nicht erreicht werden.

Auch das 1. Quartal 2014 entwickelte sich erfreulich. Bei den
ungebrannten Produkten konnte wegen des milden Winters insgesamt ein
Plus von 27,3 % zum Vorjahr erzielt werden. Der Branntkalk-Absatz
konnte von Januar bis März 2014 um 6,1 % im Vergleich zum Vorjahr
gesteigert werden. Der Verband erwartet über das Jahr eine insgesamt
positive Entwicklung.

Von den mannigfaltigen Herausforderungen, mit denen sich der
Verband konfrontiert sieht, hob der Vorsitzende die Besondere
Ausgleichsregelung nach dem EEG hervor, die für Tragfähigkeit der
Kalkbranche von herausragender Bedeutung ist. Der zuständige
EU-Beihilfekommissar Almunia hatte ein förmliches Beihilfeverfahren
gegen die Besondere Ausgleichsregelung für die Jahre 2013 und 2014
eröffnet. Damit drohte nicht nur der Wegfall der Besonderen
Ausgleichsregelung, sondern die Kalkwerke hätten auch die Befreiungen
für die Jahre 2013 und 2014 zurückzahlen müssen. Nicht nur die
Kalkindustrie, sondern die gesamte Energieintensive Industrie und
damit der Wirtschaftsstandort Deutschland wären bedroht gewesen.

Gemeinsam mit VDZ, BBS, EID und BDI hat der BVK Stellungnahmen
erarbeitet und vielfältige Gespräche mit der Bundesregierung, den
Fraktionen im Bundestag, einzelnen Landesregierungen, zentralen
EU-Parlamentariern und der EU-Kommission geführt. So konnte letztlich
die existenzielle Gefährdung der Kalkbranche abgewendet werden, indem
sie in die endgültige Liste der befreiungswürdigen Industriesektoren
aufgenommen wurde.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte
der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2013/2014 vor und
erläuterte die aktuellen Kernbereiche der Verbandstätigkeit: EEG und
Besondere Ausgleichsregelung, Emissionshandel,
Industrieemissionen-Richtlinie (IED), Energie- und Stromsteuer,
UVP-Richtlinie, Normung u.v.m.

Dabei berichtete er auch von Besuchern aus dem Bundestag, dem
Europaparlament, den Landesparlamenten und Regierungen in den
Kalkwerken vor Ort. "Besser als in den Mitgliedswerken können wir
nicht für unsere Industrie werben. Hier hat noch jeder Besucher
beeindruckt das Werk wieder verlassen, beeindruckt von unseren
Produkten und ihren vielfältigen Einsatzgebieten, beeindruckt aber
oft auch von der Vielfalt der Natur in unseren Steinbrüchen", so
Ogilvie.

Den Festvortrag hielt Dr. Peter Liese MdEP zum aktuellen Thema
"Europa nach der EU-Wahl".



Pressekontakt:
Haben Sie Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung:
Martin Ogilvie - Telefon 0221/934674-23 - eMail:
martin.ogilvie@kalk.de


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