| | | Geschrieben am 09-06-2014 Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:  Bundeskanzlerin rüffelt ihre Parteifreunde
Merkels Dilemma
THOMAS SEIM
 | 
 
 Bielefeld (ots) - Im Kreise der Weltführer hat die Stimme der
 Bundeskanzlerin Gewicht. Erst vor vier Tagen war dies zu beobachten
 bei den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Alliierten-Landung in
 der Normandie. Zuhause im Alltagsgeschäft der Innenpolitik ist
 Merkels Lage differenzierter. Zwar führt die Kanzlerin die Skala der
 beliebtesten Politiker an. Aber ihre Partei, die Union, schwächelt.
 Dafür gibt es viele Gründe. Auch den, dass die CDU sehr mit der
 Großen Koalition hadert. Mindestlohn, Rente mit 63, die sogenannte
 kalte Steuerprogression: Alles dies sind Themen, in denen die SPD
 derzeit als der aktivere und erfolgreichere Koalitionspartner
 wahrgenommen wird. Dass Merkel dies selbst zum Thema macht und die
 aus ihrer Sicht verantwortlichen Parteifreunde öffentlich nennen
 lässt, spricht für ihr Gespür für politische Gefahrenherde. Davon
 gibt es zwei: Zum einen gibt es in der Union Missmut über die
 Parteivorsitzende, die die Inhalte der Union nicht deutlich genug
 werden lässt. Zum anderen wird ein gewisser Verschleiß des Personals
 deutlich: Profilierte Köpfe mussten entweder gehen - wie Norbert
 Röttgen - oder sind im Amt entzaubert - wie Verteidigungsministerin
 von der Leyen oder Innenminister de Maizière. Merkel geht in die
 Offensive, wenn sie auf das Fehlen einer solchen amts- und
 machtfähigen zweiten Garde hinweist. Darauf zielt sie, nicht auf den
 seit je schwachen Fraktionsvorsitzenden Kauder oder die CSU-Minister.
 Im engsten Umfeld der Kanzlerin wird die Gefahr gesehen, dass sich
 das Merkel-System dem Ende zuneigt. Die Frage, die die Kanzlerin
 damit aufwirft, ist letztlich die nach ihrem Nachfolger: Schafft es
 die Union, sich zu erneuern, oder räumt sie den Platz für ein System
 des Vizekanzlers Gabriel? Mit Außenpolitik allein - und mag sie noch
 so erfolgreich sein - ist die politische Zukunft nicht zu gewinnen.
 Das hat Merkel richtig analysiert. Allerdings ist sie für die
 Innenpolitik und die Qualität ihres Personals ebenfalls
 verantwortlich. Das ist dabei ihr Dilemma.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Neue Westfälische
 News Desk
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