| | | Geschrieben am 28-05-2014 Westdeutsche Zeitung: Bankrotterklärung aus Karlsruhe =
von Olaf Steinacker
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 Düsseldorf (ots) - Ob Generalbundesanwalt Harald Range in diesen
 Tagen gut schläft, ist schwer zu sagen. Themen, die ihn um seine
 Nachtruhe bringen könnten, gibt es allerdings genug. Die bis heute
 weder aufgeklärte noch beendete anlasslose Totalüberwachung
 unbescholtener Menschen durch den US-Geheimdienst NSA wäre
 beispielsweise so eines. Oder der Lauschangriff auf das Mobiltelefon
 von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sollte Range in der vergangenen
 Nacht den Fernseher eingeschaltet haben, anstatt sich hin- und
 herzuwälzen, und dabei das Interview des US-Senders NBC mit Edward
 Snowden gesehen haben, müsste es ihm die Schamesröte ins Gesicht
 treiben. Snowden bezeichnet sich darin selbst als High-Tech-Spion,
 der im Auftrag der US-Geheimdienste NSA und CIA massenhaft Daten
 abgesaugt hat. Zur Erinnerung: Der Whistleblower wird seit seinen
 Enthüllungen vor knapp einem Jahr von den USA wegen Geheimnisverrats
 gesucht. Ein Untersuchungsausschuss des Bundestags zur NSA-Affäre
 will den 30-jährigen Amerikaner als Zeugen befragen.
 Generalbundesanwalt Range hingegen will wohl kein förmliches
 Ermittlungsverfahren wegen der US-Spionage einleiten - was bei der
 schweren Straftat und den massenhaften Grundrechtsverletzungen, um
 die es hier schließlich geht, mithin seine Aufgabe wäre. Dies mit der
 abenteuerlichen Begründung, dass es weder belastbare Zeugen (Snowden)
 noch Beweise (Dutzende Enthüllungen mit entsprechenden Dokumenten)
 gebe und die Untersuchungen im Nichts enden würden. Die
 Bundesanwaltschaft verkündet damit das Ergebnis von Ermittlungen,
 ohne vorher überhaupt ernsthaft ermittelt zu haben. Ein echtes
 Kunststück. Grund dafür dürften wohl weniger die Fakten sein, die am
 Ende dabei herauskommen würden, sondern die Furcht vor Konsequenzen,
 mit denen die Amerikaner unverhohlen drohen. Das Wort vom
 Duckmäusertum gegenüber den USA drängt sich hier mit Nachdruck auf.
 Genauso wie ein Machtwort von Justizminister Heiko Maas (SPD). Als
 direkter Vorgesetzter könnte, ja müsste er jetzt Runge zu einem
 offiziellen Ermittlungsverfahren zwingen. Alles andere wäre eine
 Bankrotterklärung des Rechtsstaates.
 
 
 
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 Westdeutsche Zeitung
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