(Registrieren)

Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Hickhack um die Vernehmung Edward Snowdens

Geschrieben am 02-05-2014

Rostock (ots) - Der in Moskau untergekommene Informant über die
weltweite Bespitzelungspraxis des US-Nachrichtendienstes ist für die
einen ein Held - und für die anderen ein Verräter. In den USA ist der
schmale Bursche gar der Staatsfeind Nr. 1. In Deutschland entzündet
sich an Snowden derzeit ein unwürdiges politisches Hickhack. Soll der
NSA-Insider mit den vielen brisanten Dateien in Berlin vor dem eigens
ins Leben gerufenen Untersuchungsausschuss vernommen werden oder soll
er sein Wissen für sich behalten? Die schwarz-rote Bundesregierung
verschanzt sich einstweilen hinter Rechtsgutachten. Die Einreise von
US-Staatsfeind Nr. 1 nach Berlin würde das "Staatswohl" gefährden.
Was wohl bedeutet: wir lassen unsere politischen und wirtschaftlichen
Interessen, die Deutschland an den transatlantischen Partner binden,
nicht von einem kleinen Whistleblower gefährden. Man könnte auch
sagen, die Bundesregierung pfeift im Zweifel auf das Grundrecht der
informationellen Selbstbestimmung, wenn dadurch das Verhältnis zu
Washington nicht weiter belastet wird. Das vorliegende Gutachten und
Merkels verdruckstes Auftreten in Washington erhärtet den Verdacht,
Berlin will nach dem Motto verfahren: Nichts fragen, nichts hören -
Kopf runter und durch. Doch damit erwiese die Bundesregierung der
Demokratie einen schlechten Dienst.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

525316

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Kommentar von Andreas Kölling zu Folgen der Energiewende Bremen (ots) - Das ist ja ein Ding: Da wachsen nur einsame Fundamente aus der Nordsee, keine einzige Mühle weit und breit - und trotzdem kassiert der Offshoreparkbetreiber Entschädigung für entgangene Erlöse für nicht erzeugten Windstrom. Das Energiewirtschaftsgesetz macht's möglich. Und wir Stromkunden bezahlen. Das zeigt wieder einmal, wie konfus die Politik die Regeln zur Energiewende nach Fukushima zusammengezimmert hat. Über die Haftungsregelung sollte der Offshore-Investitionsstau aufgelöst werden. Es stimmt, die Banken stoppten mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zur USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel Bremen (ots) - Eigentlich könnte die Kanzlerin ja ganz froh darüber sein, dass das leidige Thema NSA bei ihrem Besuch im Weißen Haus in den Hintergrund tritt. Deutsche Datenschutzbedenken sind angesichts rollender Panzer in Osteuropa nicht das Topthema. Zu befürchten steht allerdings, dass die Kanzlerin auch in Sachen Ukraine ohne Klartext auskommen wird. Der wäre aber notwendig, nicht nur aus deutscher, sondern aus europäischer Sicht. Dass der republikanische Senator John McCain die Kanzlerin für ihre angeblich industriehörige mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Ukraine Halle (ots) - Wer sich nicht länger in die Tasche lügen will, sollte sich mit der Überlegung anfreunden, dass die westliche Stabilisierungsstrategie gescheitert ist. Unter den gegebenen Umständen kann es am 25. Mai keine demokratische Präsidentenwahl geben, die das Land befriedet. Was die Ukraine dringend braucht, ist eine neue Verfassung. Erst dann kann es Wahlen geben. Das Beste wäre ein Runder Tisch zur Vorbereitung eines Verfassungskonvents. Um Vertrauen zu schaffen, sollte die Interimsregierung schnell zurücktreten und den mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Snowden und NSA Halle (ots) - Vermutlich auch zum Schutz des "Staatswohls" zitiert die Bundesregierung nun aus dem Gutachten einer US-Anwaltskanzlei, wonach die Vernehmung Snowdens in Deutschland strafbar sei und das Ausschussmitglieder zu Snowdens Komplizen macht. Der US-Regierung ist gleichgültig, dass ihre Ausspähung der Bundesbürger in Deutschland strafbar ist. Die Bundeskanzlerin hätte dem US-Präsidenten einen Rechtsstaatsdialog anbieten müssen. Aber das ist aus Gründen des "Staatswohls" nicht zu erwarten. Pressekontakt: Mitteldeutsche mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Bergbau in Ostdeutschland Halle (ots) - Mit der Deutschen Einheit waren große Teile des ostdeutschen Bergbaus abgewickelt worden. Tausende Arbeiter verloren ihren Job. Die Ergebnisse von zahlreichen Erkundungen wanderten in die Archive. Wie sich später herausstellte, wäre durchaus mehr zu retten gewesen. Die neuerliche Schatzsuche mit den alten Plänen war da wie ein Stück Wiedergutmachung. Und es stimmt auch, klettern die Rohstoffpreise in ungeahnte Höhen, könnte sich manch ein totgeglaubtes Projekt wieder rechnen. Dagegen spricht, dass Deutschland mit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht