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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Rentenplänen: Zwiespältig, von Reinhard Zweigler

Geschrieben am 03-04-2014

Regensburg (ots) - Nach dem Motto: "Die tun was" hat
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles das Rentenpaket der Koalition
in rasantem Tempo erarbeiten und packen lassen. Am Donnerstag brachte
die SPD-Poltikerin das Gesetzeswerk, das eine bessere Honorierung von
Erziehungszeiten, die abschlagsfreie Rente mit 63 bei 45
Beitragsjahren sowie bessere Reha-Leistungen enthält, ins Parlament
ein. Doch selten war die Annahme eines Paketes von so zwiespältigen
Gefühlen begleitet wie in diesem Fall. Wohl jeder hat Verständnis
dafür, dass Müttern, deren Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992
geboren wurden, nun bei der Rente etwas bessergestellt werden. Auch
Beschäftigte, die nach einem harten Arbeitsleben mit 63 ohne
Abschläge in Rente gehen können, sei das von Herzen gegönnt. Das
unangenehme Gefühl beim Auspacken von Nahles' Rentenpaket stellt sich
jedoch ein, wenn die Rechnung für die Wohltaten nun ausschließlich
den Beitragszahlern präsentiert wird und nicht allen Steuerzahlern.
Und außerdem ist unklar, wie Nahles eine Frühverrentungswelle
verhindern will. Es ist deshalb gut, dass die flotte Bundesministerin
Änderungen an ihrem Gesetzesentwurf ausdrücklich für angebracht hält.
Per Order di Mufti ist ein so weitreichendes und teures Vorhaben
nicht durch den Bundestag zu bringen. Es geht immerhin um einen
Batzen von rund 160 Milliarden Euro, die vor allem die Beitragszahler
in den nächsten 15 Jahren aufbringen müssen. Und wenn die Jüngeren
fragen, "Müssen wir für die etwas besseren Renten unserer Mütter und
Großmütter aufkommen?", ist auch das berechtigt.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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