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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Moskaus Protest gegen Schäuble-Äußerung Historisch falsch BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 03-04-2014

Bielefeld (ots) - Wolfgang Schäubles Putin-Hitler-Vergleich hatte
ein verspätetes Nachspiel: In Moskau musste der deutsche Botschafter
des Ministers Aussagen zum russischen Vorgehen auf der Krim erklären.
Das ist schier unmöglich. Botschafter Rüdiger von Fritsch ist
studierter Historiker und dürfte die Unterschiede zwischen der
Annexion der Krim durch Russland und die Hintergründe des Münchner
Abkommens, das die Eingliederung des Sudetenlands in Hitlers Drittes
Reich erzwang, besser kennen als der Jurist Schäuble. Der Vergleich
war verkehrt und zudem auch dumm. Denn der Anschluss des Sudetenlands
war Folge der Beschwichtigungspolitik (Appeasement) Frankreichs und
Großbritanniens. 1938 gab es Erpresste und Erpresser und wenigstens
noch einen Hauch von Völkerrecht. Ganz anders ist die Lage 2014. Die
Annexion der Krim durch Russland ist schlichte Räuberei. Auch wenn
Altkanzler Schmidt anderes behauptet, hat Wladimir Putin mit seinem
Vorgehen das Völkerrecht gebrochen. Dabei hätte er, auch das weiß man
aus der Geschichte, auf anderem Weg das Ziel gemäß internationaler
Normen erreichen können. Etwa durch eine von den UN veranstaltete
Volksabstimmung wie 1920 in Ostpreußen. Kluge Leute vermeiden daher
Hitler-Vergleiche. Unvergleichliches lässt sich eben nicht
vergleichen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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