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Allg. Zeitung Mainz: Netz-Hehler / Kommentar zu Sperrungen im Internet

Geschrieben am 27-03-2014

Mainz (ots) - Im Internet liegen glänzende Geschäftsideen und
Illegales oft nur einen Klick voneinander entfernt. Das dabei
übliche, penetrant kommunizierte Bild ist in etwa folgendes: Auf der
einen Seite gibt es die vermeintlich ewig gestrigen, raffgierigen
Inhaber irgendwelcher Rechte, Inhalte und Produkte. Auf der anderen
Seite gibt es die angeblichen digitalen Robin Hoods, die für einen
möglichst niedrigpreisigen oder scheinbar kostenlosen Konsum besagter
Inhalte und Produkte sorgen. Allein - es sind keine Rächer der Armen,
mit denen wir es hier so gut wie immer zu tun haben, sondern auch nur
Menschen, die ganz irdisch Geld verdienen wollen. Das wäre in
Ordnung. Aber nicht selten werden Filme, Musikstücke, Bilder und
Texte in absoluten Grauzonen angeboten - oder einfach nur gestohlen.
Und deswegen ist es völlig in Ordnung, wenn es jetzt per
Gerichtsurteil zumindest prinzipiell möglich wird, Internetseiten mit
illegalen Inhalten zu sperren. Natürlich ist dadurch keine generelle
Trendwende zu erwarten. Zu einfach ist es, die Sperren auszuhebeln,
und es gibt mittlerweile eine ganze Generation, die es bereits für
ein Menschenrecht hält, für die Arbeit anderer nichts mehr zahlen zu
müssen. Aber auch Ältere bedienen sich viel zu oft schamlos bei
zweifelhafter Ware. Insofern setzt das Urteil wenigstens ein längst
überfälliges Signal. Der Zensurvorwurf ist in diesem Zusammenhang
ziemlich scheinheilig. Natürlich wäre es besser, die strittigen
Angebote gleich zu löschen, anstatt sie nur zu sperren. Nur wie, wenn
die Server in Tuvalu oder Tonga stehen? Und nochmals: Hier wird
nichts zensiert, hier wird nur Hehlern und ihrer Kundschaft das Leben
etwas schwerer gemacht. Und der eine oder andere unbedarfte oder
gleichgültige Geizhals vielleicht doch zur Vernunft gebracht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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