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Schwäbische Zeitung: Kommentar - Tebartz ist untragbar

Geschrieben am 17-02-2014

Ravensburg (ots) - Dass Franz-Peter Tebartz-van Elst als Bischof
von Limburg in sein Amt zurückkehrt, wird von Tag zu Tag
unwahrscheinlicher. Denn mit jeder Enthüllung verliert Tebartz die
letzten Reste seiner ohnehin stark infrage gestellten
Glaubwürdigkeit. Im Grunde ist er schon jetzt untragbar geworden -
noch vor der Veröffentlichung des Prüfberichtes. Wie will Tebartz
jemals wieder über die Zehn Gebote predigen, sollte er erneut mit der
Staatsanwaltschaft Probleme bekommen? Welches Selbstbild hat Tebartz,
wenn er gut gemeinte und vor allem richtige Bitten seiner Mitbrüder,
er möge freiwillig auf sein Amt verzichten, ablehnt? Felix Genn, der
Bischof von Münster, ist nicht irgendwer in der Kirche: Genn ist
Mitglied der Bischofskongregation, die von einem seiner Vertrauten,
Kardinal Marc Ouellet, geleitet wird. Nein: Tebartz hat diese Bitte,
mit römischer Rückendeckung vorgebracht, nicht verstehen wollen. Doch
keine Krise ohne Chance. Angesichts von sieben, bald wohl acht von 27
Bischofssitzen, die in Deutschland in Kürze zu besetzen sind, kann
Papst Franziskus seine eigene Personalpolitik durchsetzen. Nur selten
ergibt sich diese Möglichkeit für einen Papst, auf einen Schlag
derart durchgreifend Priester zu berufen, die für den Neuanfang
stehen, den Franziskus seit einem Jahr fordert.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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