Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bundeskanzlerin Merkel
Geschrieben am 17-12-2013 |
Bielefeld (ots) - »Frohe Weihnachten, Angela Merkel!« In wenigen
Tagen kann die wiedergewählte Bundeskanzlerin ihre verdienten
Festtage genießen. Hinter dem Spitzenpersonal von Union und SPD
liegen extrem arbeitsreiche Monate. Gestern wurde der Schlusspunkt
unter ein letztlich erfolgreiches und politisch tadellos umgesetztes
Kapitel gesetzt, das die Überschrift trägt: Einholung, Herbeiführung
und Umsetzung demokratischer Beteiligung eines 80-Millionen-Volkes.
Es hat bei der Kanzlerinnenwahl im Bundestag mindestens 39
Gegenstimmen aus den eigenen Reihen gegeben. Widerstreben sieht
anders aus. Merkel wurde mit der höchsten Zustimmungsquote unter
allen Bundeskanzlern gewählt. Und sie hat die Union am 22. September
mit 41,5 Prozent wieder zur Volkspartei gemacht - ein Phänomen, das
längst für ausgestorben erklärt worden war.
Wochenlang hat Merkel geschwiegen und den vermeintlichen
Alphatieren Sigmar Gabriel und Horst Seehofer das Feld vor den
Mikrophonen überlassen. Die große Gelassene ließ ihre Männer
gewähren. Seit gestern ist das wieder anders. Einzig und allein steht
die Frage im Raum: Was macht Merkels Macht aus?
Weder ihr langsam erwachender Mutti-Witz noch die dröhnende
Gerd-Show oder jene alles plattmachende Kohl-Walze aus politischen
Vorzeiten bieten einen Erklärungsansatz. Merkels Muster der Macht
beruht auf Selbstbescheidung, Zurücknahme, stillem Studium der
anderen und souveränem Zugriff, wenn es wirklich darauf ankommt. Wir
beobachten Angela Merkel seit 22 Jahren auf dem Weg nach oben.
Sie selbst hat zuvor drei Jahrzehnte aus der Ferne nur
bruchstückhaft verfolgt, wie Demokratie geht. Und dennoch hat sie
nach 1989 allen Deutschen, hüben wie drüben, gezeigt wie Demut und
Durchsetzungsfähigkeit zusammengehen. Journalisten, die in Merkels
Biografie stöbern, stellen fest: Abwarten und Vorsicht walten lassen
aber bei den Leistungen besser als andere sein - das ist ihre
Konstante. Diese Haltung führte Merkel auf dem Weg aus dem
uckermärkischen Pfarrhaus, durch die staatsdirigistische FDJ/SED-Welt
und machte sie zur begierig Lernenden und konsequent Handelnden beim
gesamtdeutschen Neustart seit 1990.
Merkel zeigt kaum Gefühle, dürfte sich jüngst aber klammheimliche
Freude über ihren Coup mit Ursula von der Leyen gegönnt haben.
Niemand, nicht einmal Seehofer hatte bis Freitagabend die Rochade de
Maizière (zurück ins Innenressort) gegen von der Leyen (ins
Haifischbecken Bundeswehr) auf dem Zettel. Der Bayer stand auf einmal
mit drei schwachen Ressorts - seinem Wahlsieganteil durchaus
angemessen - da, die angeblich gut informierten Kreise lagen einmal
mehr daneben und Rivalin von der Leyen wurde eine neuerliche Prüfung
auferlegt.
Typisch Merkel - allen voraus, für weitere vier Jahre und noch
mehr Überraschungen gut.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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