Börsen-Zeitung: Geschafft! Wirklich? Kommentar zur Solvency-II-Einigung von Antje Kullrich
Geschrieben am 14-11-2013 |   
 
 Frankfurt (ots) - Nach 13 Jahren zähen Ringens in Europa  
gestattete sich der Chefaufseher der deutschen Assekuranz bei der  
Bewertung der Solvency-II-Einigung in Brüssel ein wenig Euphorie:  
Felix Hufeld sprach von einem historischen Tag, doch die  
Champagnerkorken wollten weder er noch sein Kollege Gabriel  
Bernardino von der europäischen Aufsichtsbehörde EIOPA knallen  
lassen. "Aufseher trinken Wasser", beschied Bernardino - und verriet  
damit, dass trotz der Aufbruchstimmung, die am an diesem  
novembergrauen Tag verbreitet wurde, immer noch ein beträchtlicher  
und steiniger Weg bis zum Start von Solvency II zurückzulegen ist. 
 
   Längst nicht alle kniffeligen Punkte sind auf der obersten  
politischen Ebene geklärt worden, auch wenn bei den größten  
Knackpunkten der Kompromiss gelang. So wurde die zwar technische,  
aber unterm Strich ziemlich relevante Frage der  
Kreditrisikoadjustierung auf die zweite Ebene geschoben - die  
EU-Kommission muss jetzt bei ihren Durchführungsbestimmungen für  
Klarheit sorgen. Gleiches gilt zum Beispiel für die Modellierung von  
Katastrophenrisiken. Konflikte zwischen Aufsehern und Industrie, aber 
auch zwischen den Versicherern verschiedener Länder sind programmiert 
bzw. bestehen und sind bislang nicht gelöst. Dabei drängt die Zeit.  
Nach der EU-Kommission muss die EIOPA noch die technischen Standards  
definieren, die Staaten müssen das Mammutprojekt in nationales Recht  
umsetzen, und dazwischen wird auch noch der Europa-Wahlkampf funken.  
Hier wird auf Befindlichkeiten von Parlamentariern Rücksicht genommen 
werden müssen. Mit Blick auf die Erfahrungen beim Marathon Solvency  
II ist Skepsis durchaus angebracht. 
 
   Doch ein grundsätzliches Scheitern des neuen Regelwerks ist mit  
der Einigung im Trilog - zum Glück - in weite Ferne gerückt. Ob am  
Ende doch noch ein paar Monate Verzögerung stehen, sei dahingestellt. 
Für die deutschen Versicherer ist es jetzt höchste Zeit, das neue  
Aufsichtsregime zu antizipieren. Dass dies noch nicht branchenweit  
der Fall ist, ließ Hufeld mit seinen mahnenden Worten am Donnerstag  
durchblicken. Die BaFin werde mit jeder Gesellschaft in Kontakt  
treten. Harte aufsichtsrechtliche Maßnahmen seien die letzte  
Konsequenz, wenn sich in den Unternehmen nichts tue. 
 
   Der Weckruf dürfte gehört worden sein. Freudig vernommen haben ihn 
vermutlich vor allem die Berater. Sie wittern angesichts des  
Zeitdrucks und der nicht verringerten Komplexität des Projekts ein  
dickes Geschäft. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Börsen-Zeitung 
Redaktion 
  
Telefon: 069--2732-0 
www.boersen-zeitung.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  496990
  
weitere Artikel: 
- Xiamen Airlines feiert das 100. Boeing-Flugzeug in seiner ausschließlich aus Boeings bestehenden Flotte -- Meilenstein als Zeichen für die rasante Entwicklung des  
chinesischen Luftfahrtsektors 
 
   Seattle Und Xiamen, China (ots/PRNewswire) - Am 12. November  
lieferte Boeing in Seattle ein brandneues Flugzeug des Typs 737-800  
an das SkyTeam-Mitglied Xiamen Airlines. Hierbei handelte es sich um  
das 100. Flugzeug der ausschließlich aus Boeings bestehenden Flotte  
des Unternehmens. 
 
   (Foto: http://photos.prnewswire.com/prnh/20131114/CN16136  
[http://photos.prnewswire.com/prnh/20131114/CN16136]) 
 
   Xiamen Airlines nahm den Flugbetrieb mehr...
 
  
- Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema RWE Bielefeld (ots) - Mehr als 6700 Arbeitsplätze will RWE in den  
nächsten drei Jahren streichen. Das ist eine erschreckende Nachricht  
nicht nur für den Industriestandort NRW. Der radikale Jobabbau wirft  
auch ein Schlaglicht auf die Hilflosigkeit einer Branche, die über  
viele Jahre satte Renditen eingefahren hat. Ob RWE, Eon oder EnBw -  
alle leiden unter den Folgen des angekündigten Atomausstiegs. Der  
drastisch gefallene Börsenstrompreis führt zudem dazu, dass Gas- und  
Kohlekraftwerke keine oder kaum noch Gewinne abwerfen. Das lange Zeit mehr...
 
  
- Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / RWE Osnabrück (ots) - Probleme mit der Kohle 
 
   Beinahe im Wochentakt gibt es bedrohlicher klingende Gerüchte aus  
der RWE-Zentrale. Nun kündigt der Energiekonzern an, seinen Sparkurs  
zu verschärfen und jede zehnte Stelle zu streichen. Es ist fraglich,  
ob selbst solch harte Einschnitte weiterhelfen. Denn den Essenern  
geht es wahrlich nicht gut. Ein riesiger Schuldenberg belastet den  
Konzern, und die Einnahmen sind aufgrund niedriger Börsenstrompreise  
eingebrochen. Die RWE-Probleme sind indes größtenteils hausgemacht. 
 
   Den Verdacht, mehr...
 
  
- Schwäbische Zeitung: Politischer Einfluss - Kommentar Ravensburg (ots) - EADS-Chef Tom Enders hat einen der  
schwierigsten Jobs im europäischen Spitzenmanagement. Er muss das  
ökonomische Wohlergehen seines Konzerns stets in Einklang bringen mit 
den Wünschen der Politik. Regierungen pfuschen ihm in die Arbeit.  
Minister wollen ihm vorschreiben, wo er was zu produzieren hat.  
Beamte befinden über seine Strategie. Das bekam er schmerzhaft im  
Sommer 2012 zu spüren. Damals wollte er EADS mit dem britischen  
Rüstungsriesen BAE Systems verschmelzen und sich dem Zugriff der  
Politik entziehen. Das mehr...
 
  
- NTT Resonant stellt Rollenspiel-App "HUNTER ISLAND" für 0,99 US-Dollar vor, den Nachfolger der Rollenspiel-App "Dragon Island Blue", die in 43 Länder die Nr. 1 war (URL: http://goo.gl/KZVE6e) Tokio (ots/PRNewswire) - NTT Resonant Inc. gab am 14. November den 
weltweiten Verkaufsstart von "HUNTER ISLAND" bekannt, einer  
Spiele-App für iOS, die als Nachfolger der Rollenspiel-App "Dragon  
Island Blue" betrachtet werden kann. Diese war in 43 Ländern ein  
Verkaufshit (*1). 
 
   (Foto: http://prw.kyodonews.jp/opn/release/201311136230/  
[http://prw.kyodonews.jp/opn/release/201311136230/]) 
 
   Informationen zu "Dragon Island Blue" "Dragon Island Blue" ist  
eine Spiele-App für iOS, die in 43 Ländern auf Platz 1 in der  
Kategorie der mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |