Pharma-Daten 2013: Spar- und Regulierungspolitik trifft Hersteller mit voller Wucht
Geschrieben am 07-11-2013 |   
 
 Berlin (ots) - Die Spar- und Regulierungspolitik zu Lasten der  
pharmazeutischen Industrie trifft die Hersteller in Deutschland  
mittlerweile mit solcher Wucht, dass Wettbewerb und  
Versorgungssicherheit gefährdet sind. Das zeigen auch die neuen  
Pharmadaten 2013 deutlich. Besonders die Zwangsabschläge machen der  
Branche zu schaffen. So mussten die Unternehmen seit 2010 fast 9,5  
Milliarden Euro entrichten, während die Gesetzliche Krankenkasse  
(GKV) im selben Zeitraum Überschüsse von mehr als 30 Milliarden Euro  
angesammelt hat. Für BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp ist  
das Ende der Fahnenstange längst erreicht: "Immer mehr  
standortgebundene Unternehmen sind bis ins Mark getroffen. Sie wissen 
angesichts steigender finanzieller Belastungen für immer mehr  
Arzneimittel nicht, wie sie mit diesen Produkten noch auf dem  
deutschen Markt bestehen sollen. Zu den immensen staatlichen  
Zwangsabzügen kommen ja seit Jahren steigende Energie- und  
Rohstoffkosten hinzu. Zugleich wächst der Konkurrenzdruck auf dem  
internationalen Markt. Wer in Deutschland auch in Zukunft eine gute  
Versorgung und Therapievielfalt haben will, muss unbedingt die  
standortgebundenen Arzneimittelhersteller entlasten. Ein  
entscheidender Punkt wäre hierbei das planmäßige Auslaufen der  
Zwangsmaßnahmen Ende dieses Jahres gewesen - leider plant die Politik 
das Gegenteil." 
 
   Nicht zu vergessen ist, dass Zwangsabschläge und Preismoratorium  
zu einer Zeit eingeführt wurden, als eine schwere  
Weltwirtschaftskrise drohte und man auch in Deutschland mit einer  
langen Rezession rechnete. Die pharmazeutische Industrie und  
insbesondere die großen, multinational agierenden Konzerne sollten  
ihren Beitrag zur Stabilisierung des Gesundheitssystems leisten. Das  
hat die Branche, die zu drei Vierteln aus kleinen und  
mittelständischen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern  
besteht, längst zur Genüge getan. Denn die beschriebenen finanziellen 
Probleme sind für die GKV nicht eingetreten. Mittlerweile jagt eine  
positive Nachricht vom Arbeitsmarkt die andere, es ist sogar vom Ziel 
"Vollbeschäftigung" die Rede. Die Steuereinnahmen sprudeln und die  
Krankenkassen haben sich ein dickes Polster angelegt. Es gibt also  
keinen Grund mehr, die wirtschaftsschädlichen Zwangsmaßnahmen gegen  
die Pharmaindustrie aufrechtzuerhalten. Zumal sie nicht unwesentlich  
dazu beitragen, dass Innovationen am Standort Deutschland erschwert  
werden. Ohne Innovationen kann es aber auf Dauer auch keine  
pharmazeutische Industrie geben: "Die Arzneimittelhersteller forschen 
intensiver als die Luft- und Raumfahrtbranche", erklärt Henning  
Fahrenkamp. "In keinem Industriezweig sind die Investitionen in  
Forschung und Entwicklung ähnlich hoch wie bei uns. Zuletzt waren es  
rund 14 Prozent des gesamten Branchenumsatzes. Gerade kleine und  
mittelständische Pharmaunternehmen forschen häufig an der  
Weiterentwicklung von bewährten Wirkstoffen. Jeder kleine Schritt  
bringt eine deutliche Verbesserung für die betroffenen Patientinnen  
und Patienten. Diese Fortschritte made in Germany sollte man nicht  
leichtfertig durch Spardiktate aufs Spiel setzen." 
 
   Entgegen dem öffentlich vorherrschenden Vorurteil, haben die von  
der GKV erstatteten Medikamente keine Kostenexplosion ausgelöst. Um  
das festzustellen muss man sich nur einmal die Ausgabenentwicklung in 
der Arzneimittelversorgung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt  
ansehen: Hier liegen die Ausgaben in den letzten fünf Jahren konstant 
im Bereich bei knapp über einem Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Das  
gleiche gilt auch für die Entwicklung der Gesundheitsausgaben, die  
seit 10 Jahren bei rund 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen.  
Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sind die Gesundheitsausgaben  
also seit Jahren konstant, nominal sind sie natürlich von Jahr zu  
Jahr gestiegen. "Ich nenne das allerdings eine notwendige  
Steigerung", betont Henning Fahrenkamp. "Die Gesellschaft wird älter  
und somit werden mehr und länger Gesundheitsleistungen notwendig. Für 
immer mehr Krankheiten gibt es Therapien und somit steigen die  
Ausgaben im Gesundheitssystem. Wer dies nicht will, muss dann auch  
bereit sein, auf bestimmte Gesundheitsleistungen zu verzichten." 
 
   Die Pharmadaten zeigen außerdem deutlich, dass sich die  
Preisentwicklung bei Arzneimitteln mittlerweile komplett vom  
Verbraucherpreis abgekoppelt hat. So stiegen die Verbraucherpreise  
zwischen 2010 und 2012 um rund vier Prozent, die  
GKV-Arzneimittelpreise sanken im selben Zeitraum jedoch um fast fünf  
Prozent. "Die Mär von explodierenden Arzneimittelpreisen ist hiermit  
also entlarvt", erklärt Henning Fahrenkamp. "Wenn man dann noch daran 
denkt, dass der Hersteller aufgrund von Handelsstufen und Rabatten am 
Ende noch durchschnittlich 65 Prozent des Apothekenverkaufspreises  
für sein Produkt erhält, kann von überhöhtem Profit keine Rede sein." 
Auch der Staat profitiert durch die volle Mehrwertsteuer von 19  
Prozent von jedem verkauften Arzneimittel - zum Leidwesen der  
Versicherten, die letztlich die Steuer bezahlen. Henning Fahrenkamp  
empfiehlt den deutschen Politikern bei diesem Thema den Blick nach  
Europa: "Von Europa lernen, heißt siegen lernen - zumindest wenn es  
um reduzierte Mehrwertsteuersätze auf verschreibungspflichtige  
Arzneimittel geht. Die mit Abstand meisten EU-Mitgliedsländer haben  
diesen reduzierten Mehrwertsteuersatz und fahren gut damit. Damit  
könnten auch wir bei uns die GKV und vor allem die Versicherten  
deutlich entlasten. Worauf wartet die Politik noch?" 
 
   Die Pharma-Daten 2013 können über die Pressestelle des BPI  
angefordert werden und stehen unter www.bpi.de auch als  
Kompaktversion, als englische Version und mit einem Grafikpaket zur  
Verfügung. Downloadfähige Audio-Zitate finden Sie unter  
http://www.bpi.de/presse/mediathek/audio-mediathek/. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131, jodenbach@bpi.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  495507
  
weitere Artikel: 
- anyoption ist der Trendsetter bei den Handelsplattformen für Binäroptionen und wird seinen Kunden Twitter-Optionen anbieten, wenn Twitter am Donnerstag dieser Woche den Gang an die New Yorker Börse an London (ots/PRNewswire) - 
 
   anyoption(TM) (http://de.anyoption.com) hat erkannt, dass an der  
Twitter-Aktie zwar grosses Interesse besteht, dass aber nur wenige  
Privilegierte Aktien erwerben werden können. Das Unternehmen möchte  
es deshalb jedermann ermöglichen, in Twitter zu investieren und von  
der Kursentwicklung zu profitieren. Vor diesem Hintergrund sind wir  
besonders stolz darauf, dass anyoption die erste und einzige  
Handelsplattform für Binäroptionen sein wird, auf der  
Twitter-Aktienoptionen angeboten werden. 
 
   Gute Nachrichten mehr...
 
  
- Level 3 erweitert seinen globalen CDN-Footprint aufgrund der erhöhten Nachfrage nach High-Quality Content-Delivery -- Das Unternehmen verstärkt seine Präsenz in Europa, Asien,  
Afrika, Lateinamerika und im Nahen Osten 
 
   Broomfield, Colorado (ots/PRNewswire) - Level 3 Communications,  
Inc. [http://www.level3.com/]  gab heute eine erhebliche Erweiterung  
seines Content-Delivery-Network (CDN) bekannt und erhöht somit seine  
Präsenz mit neuen Points-of-Presence (PoP) in Europa, Asien, Afrika,  
Lateinamerika und im Nahen Osten. Die Erweiterung, die bis zum Ende  
des Jahres 2013 abgeschlossen sein wird, konzentriert sich auf  
Regionen mit schnell wachsenden mehr...
 
  
- Schaeffler Drehmomentwandler mit Fliehkraftpendel im Finale für 
den Automotive News PACE Award 2014 / Schaeffler als Finalist für den Automotive PACE Award 2014 (FOTO) Troy/Herzogenaurach (ots) - 
 
   Schaeffler, ein weltweit führender Automobilzulieferer von  
Präzisionsprodukten und -systemen für Motor-, Getriebe- und  
Fahrwerksanwendungen, ist mit dem kraftstoffsparenden  
Drehmomentwandler mit Fliehkraftpendel (FKP) als Finalist für den  
Automotive News PACE Award 2014 in der Kategorie "Produkte" nominiert 
worden. 
 
   "Es ist eine große Ehre für uns, dass Schaeffler erneut für die  
Finalrunde des PACE Award ausgewählt wurde. Dies ist die Bestätigung  
für unser großes Engagement bei der Entwicklung mehr...
 
  
- Genossenschaft "Die BürgerEnergie eG" beteiligt sich erstmals an Windpark / Partnerschaftliches Beteiligungsmodell für Bürger /
500.000 Euro für Windpark Jüchen / Weitere Projekte in Planung (FOTO) Frankfurt am Main (ots) - 
 
   Nach der erfolgreichen Finanzierung von drei Photovoltaik-Anlagen  
beteiligt sich die Energiegenossenschaft "Die BürgerEnergie eG" nun  
erstmals an einem Windpark. Der Windpark Jüchen wurde von RWE Innogy  
GmbH realisiert, der Konzerngesellschaft für den Ausbau der  
erneuerbaren Energien. "Die BürgerEnergie" ermöglicht Bürgern die  
direkte, partnerschaftliche Beteiligung am Ausbau der künftigen  
Energieversorgung und strebt dabei eine attraktive jährliche Rendite  
von mindestens 3 Prozent an. Die Mindesteinlage mehr...
 
  
- 50 Stadtwerke sind Partner im größten Ladestationsnetz für Elektroautos / 1.300 öffentliche Ladepunkte in Deutschland /
RWE-Partnerkonzept erlaubt Soforteinstieg (FOTO) Frankfurt am Main (ots) - 
 
   RWE Effizienz hat jetzt die 50. Stadtwerkekooperation  
abgeschlossen. Gemeinsam mit Stadtwerke-Partnern und  
Regionalversorgern betreibt RWE Effizienz das größte zusammenhängende 
Ladestationsnetz für Elektrofahrzeuge in Deutschland. 
 
   "Ohne das Engagement kommunaler und regionaler Energieversorger  
für die Elektromobilität könnten wir unseren Kunden dieses gute  
deutschlandweite Angebot nicht machen", sagte Dr. Norbert Verweyen,  
Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH, auf dem 3. RWE-Forum für  
Energieeffizienz mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |