Gemeinsamer Aufruf zur Freilassung des mazedonischen Journalisten Tomislav Kezarovski
Geschrieben am 04-09-2013 |   
 
 Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen, CIVIL - Center for Freedom,  
n-ost - Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung und das Balkan  
Investigative Reporting Network verurteilen die anhaltende  
Inhaftierung des mazedonischen Investigativjournalisten Tomislav  
Kezarovski und fordern seine sofortige und bedingungslose  
Freilassung. Kezarovskis Untersuchungshaft wurde am 24. August zum  
dritten Mal für 30 Tage verlängert. Das Gericht begründete dies mit  
der Annahme, er könne fliehen oder andere Zeugen beeinflussen. 
 
   Tomislav Kezarovski ist ein Journalist der in Skopje erscheinenden 
Tageszeitung Nova Makedonija. Der Vorwurf gegen ihn lautet, er habe  
in einem 2008 in einer anderen Zeitung veröffentlichten Artikel die  
Identität eines geschützten Zeugen in einem Strafprozess aufgedeckt.  
Der Betreffende befand sich jedoch seinerzeit noch gar nicht in einem 
Zeugenschutzprogramm und hat im Februar eingeräumt, im ursprünglichen 
Verfahren unter dem Druck der Polizei falsch ausgesagt zu haben. Vor  
seiner öffentlichkeitswirksam inszenierten Festnahme durch  
Spezialkräfte der Polizei am 28. Mai hatte Kezarovski zum Tod von  
Nikola Mladenov recherchiert, dem im März unter ungeklärten Umständen 
bei einem Autounfall getöteten Verleger der unabhängigen  
mazedonischen Zeitung Fokus. 
 
   Nach Überzeugung der vier Organisationen war die Verhaftung  
Tomislav Kezarovskis fadenscheinig begründet, unnötig und  
unangemessen. Sie zielte darauf ab, Kezarovski und andere  
mazedonische Journalisten einzuschüchtern, und sie ist eine klare  
Verletzung der Meinungsfreiheit. Einen Journalisten dafür zu  
verhaften, dass er sein verfassungsmäßiges Recht auf Unterrichtung  
der Öffentlichkeit ausübt, ist nicht nur illegal, sondern auch völlig 
unvereinbar mit europäischen Standards. Deshalb appellieren die  
unterzeichnenden Organisationen an die EU-Delegation und andere  
internationale Vertretungen wie die OSZE-Mission in Skopje, die  
mazedonische Öffentlichkeit weiterhin auf den Fall aufmerksam zu  
machen und sich öffentlich für die Freilassung Kezarovskis  
einzusetzen. 
 
   Die Verhaftung Tomislav Kezarovskis ist Teil einer Serie von  
bedenklichen Vorfällen und Regierungsentscheidungen. Sie wirft ein  
Schlaglicht darauf, wie die Regierung Journalisten bedrängt, und  
belegt erneut den stetigen Verfall der Presse- und Meinungsfreiheit  
in Mazedonien, das in der diesjährigen Rangliste der Pressefreiheit  
von Reporter ohne Grenzen auf den 116. von 179 Plätzen abgerutscht  
ist. Mit Blick auf die Mediengesetze, die derzeit in Mazedonien  
beraten werden, fordern die unterzeichnenden Organisationen die  
Regierung auf, im Interesse eines besseren Ergebnisses eine  
angemessene Beteiligung von Journalistenverbänden,  
Menschenrechtsorganisationen und anderen Teilen der Zivilgesellschaft 
sicherzustellen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Reporter ohne Grenzen  
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer 
T: +49 (0)30 60 98 95 33-55  
presse@reporter-ohne-grenzen.de  
www.reporter-ohne-grenzen.de 
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29
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