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ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert mehr Hilfe für Syrer - Jahresbericht 2012: Einnahmen liegen über den Erwartungen

Geschrieben am 06-06-2013

Berlin (ots) - Einen Tag vor einem UN-Treffen in Genf zur
Syrienhilfe hat ÄRZTE OHNE GRENZEN von der internationalen
Staatengemeinschaft und von Hilfsorganisationen mehr humanitäres
Engagement für die Syrer gefordert. "Die Not der Menschen ist
unvorstellbar groß, und die derzeit geleistete Hilfe in Syrien selbst
und in den Nachbarländern bei weitem nicht ausreichend", sagte
Tankred Stöbe, Vorstandsvorsitzender der deutschen Sektion, am
Donnerstag bei der Vorstellung des deutschen Jahresberichtes 2012.
ÄRZTE OHNE GRENZEN geht davon aus, dass unabhängig von politischen
Lösungsversuchen die Menschen im Land und in der gesamten Region für
Monate wenn nicht Jahre auf Hilfe angewiesen sein werden.

"Damit mehr Hilfe geleistet werden kann, wird dringend mehr Geld
benötigt - sowohl institutionelle Gelder zum Beispiel für die
Vereinten Nationen als auch Privatspenden für unabhängige
Organisationen wie die unsere", sagte Stöbe. Allein das
internationale Netzwerk von ÄRZTE OHNE GRENZEN rechnet damit, in
diesem Jahr mindestens 31 Millionen Euro für die Syrienhilfe
auszugeben. 2012 sind es noch 10 Millionen gewesen. ÄRZTE OHNE
GRENZEN finanziert die gesamte Syrienhilfe aus Gründen der
Unabhängigkeit ausschließlich aus privaten Spenden. "Außerdem muss
unparteiliche und unabhängige Hilfe über Grenzen und Konfliktlinien
hinweg ermöglicht werden", so Stöbe. "Die Bundesregierung muss ihren
Einfluss geltend machen, damit die syrische Regierung sich mehr für
unabhängige Hilfe öffnet. Außerdem müssen alle Konfliktparteien die
Unparteilichkeit und Unabhängigkeit von humanitären Helfern
respektieren. Krankenhäuser und Ärzte dürfen nicht weiter angegriffen
werden." Im Land selbst sei es wegen der Unsicherheit schwierig zu
helfen, für die Unterversorgung der syrischen Flüchtlinge in den gut
erreichbaren Nachbarstaaten gebe es aber keine Entschuldigung.

Die deutsche Sektion von ÄRZTE OHNE GRENZEN hat 2012 insgesamt
57,3 Millionen Euro für Hilfsprojekte weltweit ausgegeben.
Eingenommen wurden im vergangenen Jahr 71 Millionen Euro. Damit lag
das Ergebnis über den Erwartungen. Mit 63,1 Millionen Euro stammten
fast 90 Prozent der Einnahmen aus privaten Spenden und Zuwendungen.

In diesem Jahr feiert ÄRZTE OHNE GRENZEN Deutschland den 20.
Geburtstag. Die deutsche Sektion des internationalen Netzwerks wurde
am 9. Juni 1993 gegründet. Seit 2004 werden vom Berliner Büro aus
auch Hilfsprojekte aufgebaut und gesteuert, unter anderem in der
Zentralafrikanischen Republik. "Hier hat sich durch die mit dem
Machtübernahme der Rebellen-Allianz Seleka vor zwei Monaten
einhergehende Gewalt die ohnehin katastrophale medizinische Situation
weiter verschärft", sagte Frank Dörner, Geschäftsführer von ÄRZTE
OHNE GRENZEN Deutschland. "Wo gekämpft wurde sind fast alle Kliniken
geplündert, das Personal ist mit der Bevölkerung geflohen,
Hilfsorganisationen mussten Projekte abbrechen. All dies geschieht
von der Weltöffentlichkeit nahezu unbemerkt. Wenn sie mich fragen,
was sich ÄRZTE OHNE GRENZEN zum Geburtstag wünscht, dann antworte ich
mit Blick auf die Zentralafrikanische Republik: Dass die Menschen
dort nicht weiter wegen leicht heilbarer Krankheiten um ihr Leben
fürchten müssen. Wir dürfen diese Menschen nicht alleine lassen."

Fotos und Footage zum Download unter:
ftp://fotos:uzetan85@217.110.40.18/2013-jahrespressekonferenz
Vollständige Pressemappe abrufbar unter: www.aerzte-ohne-grenzen.de



Pressekontakt:
Weitere Informationen und Interviews: Pressestelle 030 700 130 240,
0163 8808 405


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