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Allg. Zeitung Mainz: Die Hand reichen / Kommentar zur Massenarbeitslosigkeit in Europa

Geschrieben am 03-06-2013

Mainz (ots) - Wer hierzulande ernsthaft glaubt, die
Massenarbeitslosigkeit im Süden Europas ginge ihn nichts an und die
Menschen in Griechenland, Spanien, Italien und ja auch in Frankreich
seien an ihrem Elend selbst schuld, ist nicht nur ein Egoist. Er ist
auch dumm. Denn bis zu 60 Prozent junge Arbeitslose in Griechenland,
Spanien und Italien bedeuten politischer Sprengstoff von der ganz
brisanten Sorte. Schaffen wir es in einem überschaubaren Zeitraum
nicht, ihn zu entschärfen, wird das wichtigste Pfund, mit dem Europa
weltweit bislang wuchern kann, seine politische Stabilität, über kurz
oder lang verloren gehen. Wer auf Dauer keine berufliche Chance
bekommt, verliert jede soziale Perspektive und sucht sein Heil in der
Radikalität - auf der Straße und an der Wahlurne. Ein Blick in die
deutsche Geschichte genügt, um zu wissen, wohin das führen kann. Wer
am Boden liegt, dem muss die Hand gereicht werden. Und zwar von dem,
der gesund und kräftig ist, also vor allem von uns. Apropos gesund
und kräftig: Das werden wir nur bleiben, wenn auch wir unsere
Hausaufgaben machen. Dazu gehört zum Beispiel, kritisch zu
hinterfragen, wie wir mit den Älteren unter uns umgehen. Wenn es
stimmt, dass Arbeitslose über 50 kaum Chancen auf neue Jobs haben,
obwohl sie gut ausgebildet sind und obwohl die Wirtschaft über
Fachkräftemangel klagt, dann haben wir keinerlei Grund, über den
Süden Europas selbstgefällig die Nase zu rümpfen. Jeder Arbeitslose,
ob jung oder alt, ist einer zu viel auf dem Weg zum dringend
gebrauchten Mehr an Miteinander bei uns wie in Europa.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485839
desk-zentral@vrm.de


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