(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Noch zu viel Harakiri / Kommentar zum Hochwasser

Geschrieben am 03-06-2013

Mainz (ots) - Die Spezies Mensch ist genial darin, sich
herauszureden, zu verdrängen. Erst, wenn es furchtbar bitter kommt,
geschieht etwas. Es ist noch keine 30 Jahre her, da spielte
Hochwasserschutz auf der politischen Agenda fast keine Rolle. Dass
Mainz vor 25 Jahren, im Frühjahr 1988, akut in Not geriet, war
Initialzündung für spürbare Anstrengungen in Sachen Prävention. Die
waren teuer, aber mittlerweile zahlen sie sich aus. Jedoch:Es dauerte
bis zu den Jahrhundertfluten 1997 und 2002 in Ostdeutschland, ehe
auch der Letzte in der Republik begriff, was die Stunde geschlagen
hat. Seitdem ist viel Sinnvolles geschehen, Überschwemmungsflächen
wurden angelegt, Deiche ertüchtigt. Doch die Natur führt uns dieser
Tage auf fürchterliche Art vor Augen: Das ist noch lange nicht genug.
Und:Nach Studien des World Wide Fund for Nature ist vor allem im
Alpenraum in der Zukunft mit noch mehr Niederschlägen zu rechnen -
wegen des Klimawandels. Bedeutet:Wenn man Hochwasserschutz ernst
nimmt, bleibt er eine Daueraufgabe, existenziell wichtig, aber oft
nur gegen Widerstand realisierbar. Denn groß ist die merkantile
Versuchung, Land zu bebauen und damit Flächen zu versiegeln. Beliebt
ist auch der Harakiri-Kurs: lukrative Einkaufszentren oder
Wohnanlagen möglichst dicht am Fluss. Alle paar Jahre reißende
Fluten? Augen zu und durch! Opfer sind auch beim Hochwasser fast
immer die, die Entscheidungen nicht beeinflussen können und keine
andere Wahl haben, als da zu bleiben, wo sie sind. Überwältigende
Wellen von Solidarität und Hilfsbereitschaft strömen ihnen dann
entgegen - Gott sei Dank;aber genauso wichtig wäre weitsichtige
Präventivpolitik, nicht zuletzt beim Klimaschutz.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485839
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

467294

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Vierter Blitzmarathon in Nordrhein-Westfalen = Von Madeleine Gullert Düsseldorf (ots) - Heute sind alle Autofahrer Musterschüler, vorbildlicher als in der Fahrprüfung - statt fünf km/h zu viel fahren sie lieber fünf oder auch zehn zu wenig, man weiß ja nie. . . Die vierte Auflage des Blitzmarathons in Nordrhein-Westfalen wird wieder wenige Menschen überraschen, haben doch Ministerium und Medien ausführlich darauf hingewiesen, wo geblitzt wird. Heute dürfte eigentlich niemand zu schnell fahren. Deshalb greift auch der häufig geäußerte Abzocke-Vorwurf nicht. Ein Gewinner der Blitzmarathons ist in mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Gründergeist Halle (ots) - Gründergeist ist in Berlin und Hamburg zu Hause. Zu diesem Ergebnis kommen Psychologen der Universität Jena, die erstmals untersucht haben, in welchen Teilen Deutschlands besonders viele Menschen mit unternehmerischer Persönlichkeitsstruktur leben. Die Forscher liefern einen wichtigen Beitrag, um die bisherige und künftige Wirtschaftsentwicklung zu verstehen. Nicht alles in der Studie überzeugt sofort: So soll der Unternehmergeist in Sachsen geringer als in Sachsen-Anhalt ausgeprägt sein. Tatsächlich werden im Freistaat mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Russland und Fluggastdaten Halle (ots) - Ab 1. Juli will die russische Regierung Passagierdaten erheben, selbst wenn das Flugzeug den russischen Luftraum nur durchquert. Das bricht zwar geltendes EU-Recht. Das kümmert Russlands Regierung aber nicht. Der mangelnde Respekt mag viel über den Zustand der Beziehungen zwischen EU und Russland sagen. Auch, dass ein Brief der EU seit 15. März einfach unbeantwortet bleibt. Dennoch erstaunt die große Überraschung bei der EU-Kommission. Die russische Verordnung wurde bereits im letzten Jahr veröffentlicht. Der Streit mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu de Maizière Halle (ots) - Einen Ministerrücktritt wenige Monate vor einer Bundestagswahl kann sich die Kanzlerin nicht leisten - besonders nicht, wenn es der soundsovielte ist im Kabinett. Und der dritte eines Verteidigungsministers aus den eigenen Reihen nach Karl-Theodor zu Guttenberg und Franz Josef Jung - der zwar als Arbeitsminister ging, aber wegen Fehlern in seinem Amt als Chef des Wehrressorts. De Maizières Rücktritt wäre auch sonst ein Verlust für die CDU. Er hat der Partei eine Perspektive gegeben. Er war ihr neuer Kronprinz, einer, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Verbraucherschutz/Lebensmittel/Aigner: Verbraucher im Stich gelassen Stuttgart (ots) - Viele Verbraucher fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Und das zu Recht: die Interessen der Bürger an einer wieder besseren Überwachung der deregulierten Märkte werden viel zu wenig ernst genommen. Meist setzt sich die mächtige Lobby der Wirtschafts- und Unternehmensinteressen im globalisierten Wirrwarr der Zuständigkeiten, Bürokratien und Organisationen durch. Verbraucherministerin Ilse Aigner reagiert auf jeden neuen Lebensmittel- oder Finanzskandal zwar mit neuen Mahnungen und Plänen, aber wie wenig mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht