(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Sammelsurium des Abkassierens - Leitartikel

Geschrieben am 28-04-2013

Ravensburg (ots) - Nun sind Wahlprogramme ja keine Gesetze. Selbst
gewonnene Wahlen garantieren nicht die Umsetzung der Forderungen, mit
denen vor allem das eigene Personal und erst danach die Bevölkerung
am Wahltag überzeugt werden soll. Man schlage einmal die
Wahlprogramme von Union und FDP von 2009 nach. Viel ist von den
damaligen Postulaten nicht übriggeblieben.

Nichtsdestotrotz zeigen diese Positionierungs-Kataloge im Detail
auf, wohin die Reise gehen soll. Bei den Grünen bestimmt mit dem
Durchmarsch von Jürgen Trittin linke Ideologie die Richtung.
Realpolitiker, die ernsthaft in Verantwortung stehen, hatten auf dem
Parteitag keine Chance. Ministerpräsident Winfried Kretschmann oder
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer repräsentieren
Minderheitenpositionen. Baden-Württemberg ist eben nicht die
Bundesrepublik.

Wirtschaftliche Vernunft war in Berlin Fehlanzeige, praxisferner
Dogmatismus ist, wie bei den Sozialdemokraten, auch bei den Grünen
auf dem Vormarsch. Die Mehrheit überdreht die Schraube. Davor warnte
Palmer, kräftige Buh-Rufe waren die Antwort. Die Grünen wollen
regieren. Aber auf Bundesebene sind sie mit ihrer Staatsgläubigkeit
und Rezepten aus dem vergangenen Jahrhundert nicht regierungsfähig.

Aktuelle grüne Kurzformel: Bei den Reichen soll abkassiert werden,
damit die Armen endlich Perspektiven bekommen. Klingt gut, ist es
aber nicht. Wer sich die Beschlüsse anschaut, bemerkt schnell, dass
Reich eben ganz nach dem eigenen Geschmack definiert werden kann. Die
absoluten Topverdiener wird die Erhöhung des Spitzensteuersatzes
nicht wirklich treffen, auch nicht das Ende des Ehegattensplittings
oder die kräftige Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze bei den
Sozialversicherungen.

Dieses fröhlich beschlossene Sammelsurium des Abkassierens
inklusive der Vermögenssteuer trifft den hiesigen Mittelstand. Und es
wird viele Arbeitsplätze von denen vernichten, die vermeintlich von
den Grünen besonders engagiert vertreten werden. Kretschmann weiß
das, auch wenn er dem Parteifrieden zuliebe gestern zurückgerudert
ist.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

460926

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Italienische Hoffnungen Karlsruhe (ots) - Es geht also doch, mag es auch wie ein Wunder aussehen: Italien, das zurzeit größte Sorgenkind der Europäischen Union, hat eine neue Regierung. Ihr Vorteil besteht vor allem darin, dass ihr die alten Streithähne und total verfeindeten Politik-Saurier nicht mehr angehören, jedenfalls nicht direkt. Es hat eine deutliche Verjüngung stattgefunden, die hoffen lässt. Das Durchschnittsalter des neuen Kabinetts ist spürbar gesunken, angefangen beim neuen Ministerpräsidenten Enrico Letta mit seinen gerade einmal 47 Jahren, mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Politikerin Löhrmann: CSU-Gehälter-Affäre hat Auswirkung auf Bundestagswahl Düsseldorf (ots) - Die Grünen-Politikerin und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hat den Wahlkampf in Bayern mit dem Wahlkampf 2010 in NRW verglichen, der zu einem Machtverlust der Union führte: "Der Skandal, dass Abgeordnete ihre Ehefrauen beschäftigen und aus Steuermitteln bezahlen, erinnert mich stark an den Image-Skandal um Jürgen Rüttgers im NRW-Wahlkampf 2010", sagte Löhrmann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Bei solchem Gebaren seien die Menschen sehr sensibel. "Das wird die CSU Wählerstimmen mehr...

  • Rheinische Post: Altmaier plant Steuerbonus für Gebäudesanierung / Umweltminister: Im Koalitionsvertrag festschreiben Düsseldorf (ots) - Die Union will einen Steuerbonus für Investitionen in die energetische Gebäudesanierung in der kommenden Legislaturperiode wieder auf den Tisch bringen. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir im Koalitionsvertrag der nächsten Wahlperiode einen neuen Anlauf für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung nehmen", sagte Altmaier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Ich halte das für absolut unverzichtbar, wenn es uns gelingen soll, im Gebäudebereich zu einer angemessenen mehr...

  • Rheinische Post: Altmaier kündigt Zwischenlager-Konsens bis Juli an / Umweltminister für "küstennahe Standorte" Düsseldorf (ots) - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat angekündigt, bis zur Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes im Bundestag und Bundesrat Anfang Juli auch die umstrittene Zwischenlager-Frage zu klären. "Ich möchte, dass wir uns in allen wesentlichen Fragen vor der Verabschiedung im Bundestag und Bundesrat Anfang Juli geeinigt haben", sagte Altmaier der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Das gilt für die strittige Frage des Zwischenlagers der Castor-Behälter", sagte Altmaier. "Und das gilt mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr-Mission SPD-Verteidigungspolitiker Arnold: Mali wird kein zweites Afghanistan Halle (ots) - Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat Befürchtungen zurückgewiesen, aus Mali könne ein zweites Afghanistan werden. Zwar werde der Einsatz der Bundeswehr in dem nordafrikanischen Land sicher "noch einige Jahre dauern", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). Dieser diene auch "unserem eigenen Sicherheitsinteresse". Arnold fügte jedoch hinzu: "Aus Mali wird kein zweites Afghanistan. Mali ist eher die Lehre aus Afghanistan." Der Westen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht