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Allgemeine Zeitung Mainz: Schade / Kommentar zur Idee eines "Altersflexigeldes"

Geschrieben am 17-04-2013

Mainz (ots) - Auf dem Bau zu arbeiten, ist ein Knochenjob. Darüber
kann es ernsthaft keinen Dissens geben. Auch nicht darüber, dass kaum
einer, der Jahrzehnte bei Winter und Wetter draußen war, um Häuser
und Straßen zu bauen, bislang kaum das reguläre Rentenalter erreicht.
Oft genug liegt zwischen der Plackerei und der Rente ein Jahrzehnt.
Findet sich keine andere körperlich weniger zehrende Arbeit, droht
unweigerlich Hartz IV und am Ende eine mehr als kümmerliche Rente.
Deshalb darf man das Konzept eines "Altersflexigeldes", das die IG
Bau jetzt vorlegt, zum Beispiel mit dem Argument der Unbezahlbarkeit
nicht einfach vom Tisch wischen. Denn das Modell beinhaltet neben
seiner sozialen Komponente auch eine Lösung für eines der
drängendsten Probleme unserer Wirtschaft insgesamt, dem
explosionsartig ansteigenden Mangel an Fachkräften. Kürzertreten
dürfen statt ausscheiden müssen ist sicherlich ein gangbarer Weg.
Stellt sich die Frage, wie aus dem Vorschlag der IG Bau ein
brauchbares Modell möglicherweise auch für andere Branchen werden
kann. Ein erprobter und deshalb allseits hochgelobter Weg ist das
Gespräch zwischen den Tarifpartnern, denn da sitzen die Fachleute
beieinander und können Tacheles reden. Dass sich die IG Metall
gestern umgehend zu Wort meldete und lauthals forderte, die Politik
möge bei der Lösung das Ruder übernehmen, statt es den Tarifpartnern
zu überlassen, lässt leider vermuten, dass da durch die Hintertür an
einem Wahlkampfthema für die SPD gebastelt wird. Damit droht ein
vernünftiger Vorschlag zur Lösung eines Problems, das sich
Arbeitnehmern wie Arbeitgebern aus unterschiedlichen Gründen
gleichermaßen stellt, im Wettlauf um die Macht im Land missbraucht zu
werden. - Schade.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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