Westfalenpost: Appell an den Instinkt
Von Stefan Hans Kläsener
Geschrieben am 14-04-2013 |   
 
 Hagen (ots) - Eine womöglich entscheidende Weichenstellung, wer  
unser Land nach der Bundestagswahl im September regiert, ist gestern  
erfolgt. Und zwar nicht in Augsburg, wo sich der gebeutelte  
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Beifall der Genossen sonnen  
durfte, sondern in Berlin. Dort gründete sich die Alternative für  
Deutschland. Sie möchte mit einem klaren Anti-Euro-Kurs zur  
Bundestagswahl antreten. 
 
   Der Gedanke ist so naheliegend wie verführerisch: Hätten wir uns  
die Ängste und Sorgen um den Euro nicht ersparen können, wenn wir an  
der D-Mark festgehalten hätten? Peer Steinbrück würde darauf  
vermutlich schnodderig mit "Hätte, hätte - Fahrradkette" antworten.  
Es ist in der Tat vergossene Milch, sich theoretisch  
zurechtzuträumen, wie sich eine D-Mark im Währungswirrwarr geschlagen 
hätte. 
 
   Sicher dagegen ist: Gerade mittelständische Unternehmen, wie wir  
sie in Südwestfalen zuhauf haben, sehen im Euro einen Garanten für  
bessere Bedingungen im internationalen Warenverkehr. Das Risiko von  
Währungsschwankungen, die Marktchancen erheblich eintrüben können,  
ist dadurch reduziert. Und kaum einer der bodenständigen Unternehmer  
hierzulande möchte bei dem Abenteuer dabei sein, einem  
Volkswirtschaftsprofessor in ein völlig unkalkulierbares  
Ausstiegsszenario zu folgen. Den Experten gegenüber, das haben die  
vergangenen Krisenjahre deutlich gemacht, ist eine gesunde Skepsis  
angebracht. 
 
   Aber es ist verführerisch, weil es naheliegend ist: Ohne Euro  
wären wir manche Sorgen los. Wie viele Wähler der Alternative für  
Deutschland im September instinktiv folgen werden, kann niemand  
vorhersehen. Sicher ist dagegen, dass damit der derzeitigen Koalition 
Schaden entsteht. Möglicherweise entscheidender Schaden. 
 
 
 
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