(Registrieren)

BEE-Präsident Schütz: Kostendiskussion wird immer absurder / Erneuerbare Energien verringern Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und erhöhen hiesige Wertschöpfung

Geschrieben am 15-08-2012

Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
kritisiert die fortgesetzten Behauptungen aus den Reihen der
Regierungsparteien scharf, der Ausbau regenerativer Energien führe zu
unbezahlbaren finanziellen Lasten. "Die aktuelle Kostendiskussion
wird immer absurder. Eine sachliche Auseinandersetzung mit Kosten und
Nutzen der Erneuerbaren Energien findet in der Öffentlichkeit kaum
noch statt. Statt dessen warnen die Gegner der Energiewende in
schrillen Tönen vor explodierenden Preisen und dem Aus für die
deutsche Wirtschaft", stellt BEE-Präsident Dietmar Schütz fest.

Weder seien die Erneuerbaren Energien in erster Linie für
Strompreiserhöhungen verantwortlich noch führe deren Ausbau zu
weitreichenden Problemen in der Industrieproduktion. Das zeige ein
Blick auf die Zahlen: Zu Beginn der Erneuerbaren-Förderung im Jahr
2000 zahlte der durchschnittliche Haushaltskunde für Strom 14 Cent
pro Kilowattstunde. Aktuell kostet Haushaltsstrom rund 26 Cent. Davon
entfallen 3,6 Cent auf die EEG-Umlage, aus der regenerative
Kraftwerke finanziert werden. Der Anteil von regenerativem Strom hat
sich in diesem Zweitraum auf 25 Prozent verfünffacht. "Man kann
unschwer erkennen: Ein Großteil der bisherigen Preiserhöhungen geht
nicht auf die Kappe der Erneuerbaren. Und zweitens: Die Verbraucher
bekommen etwas für ihr Geld, nämlich inzwischen fast ein Viertel
sauberen Strom im Gesamtmix", sagt Schütz.

Auch die Industrie profitiert von den Wirkungen der Erneuerbaren
Energien, die für sinkende Börsenstrompreise sorgen. Aktuell liegen
die Preise dort 10 bis 20 Prozent niedriger als noch vor vier Jahren.
Unternehmen, die ihren Strom an der Börse einkaufen, werden dadurch
im Gegensatz zu den Privatkunden massiv entlastet. Gleichzeitig sind
viele Unternehmen von der EEG-Umlage weitgehend befreit. Zudem sorgt
der Bau von regenerativen Kraftwerken und neuen Leitungen für
Aufträge bei Herstellern und Zulieferern - auch aus dem Ausland. "Es
ist daher Unsinn pauschal zu behaupten, der Ausbau Erneuerbarer
Energien gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in
Deutschland", stellt Schütz klar.

Ein weiterer positiver Effekt der Erneuerbaren wird nach Ansicht
des BEE häufig vorsätzlich verschwiegen: die zunehmende
Unabhängigkeit von teuren Brennstoffimporten. Deutschland hat allein
2011 rund 81 Milliarden Euro für den Import von Öl, Gas und Kohle
ausgegeben. Ohne die Erneuerbaren Energien wäre dieser Betrag um 11
Milliarden höher ausgefallen. Dieses Kapital steht statt dessen für
Wertschöpfung der heimischen Industrie und des lokalen Handwerks zur
Verfügung.

"Die Erneuerbaren Energien ersparen uns Jahr für Jahr
Milliardenbeträge für den Import klimaschädlicher fossiler
Brennstoffe. Die Erneuerbaren senken die Strompreise an der Börse.
Und die Erneuerbaren sorgen für volle Auftragsbücher in der
Hersteller- und Zulieferindustrie. Investitionen in diesem Bereich
sind also anders als bei den fossilen Energien gut angelegt. Das
sollten die Energiewendebremser fairer Weise ab und zu erwähnen",
verlangt Schütz.

Die Bundesregierung müsse allerdings für eine gerechtere
Kostenverteilung sorgen. Im Moment trügen private Haushalte und
kleinere und mittlere Unternehmen die Hauptlast der Energiewende.
Eine zukunftsfeste Energieversorgung sei aber im Interesse und Nutzen
aller. Daher müssten auch die Investitionen von allen gemeinsam
bezahlt werden.



Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

411869

weitere Artikel:
  • Einladung zur Pressekonferenz "Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland" / SoVD stellt Forderungspapier für einen verteilungsgerechten Sozialstaat vor Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, rund jeder Sechste ist in Deutschland von Armut bedroht. Während die Zahl der Einkommens- und Vermögensmillionäre wächst, steigt auch die Zahl der Menschen, die am Existenzminimum oder darunter leben müssen. Der SoVD zieht eine Bilanz und zeigt auf, welche Korrekturen erforderlich sind, um diese Entwicklung zu stoppen. Wir laden Sie herzlich ein zur Pressekonferenz am Donnerstag, den 23. August 2012 um 10.30 Uhr Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 1 Schiffbauerdamm mehr...

  • Der Tagesspiegel: BER: FDP erwartet Mehrkosten in Millionenhöhe und stellt Aufsichtsratschef Wowereit infrage Berlin (ots) - Wegen der neuerlichen Verschiebung der Eröffnung des Berliner Großflughafens BER erwartet die FDP Mehrkosten in Millionenhöhe. "Es wird einen massiven Kapitalbedarf geben", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Er erwarte Zusatzkosten im dreistelligen Millionenbereich, Regressforderungen von Unternehmen seien darin noch nicht eingeschlossen. Massiv ging Döring den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), an. Es sei ein "schwerere mehr...

  • Steinbach: Haftentlassung Walerie Iwatschenkos muss die Freilassung aller politischen Gefangenen in der Ukraine folgen Berlin (ots) - Der vormalige ukrainische Verteidigungsminister Waleri Iwatschenko ist aus der Haft entlassen worden, nachdem ein Kiewer Berufungsgericht die fünfjährige Gefängnisstrafe in eine Bewährungsstrafe umgewandelt hat. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erika Steinbach: "Die Meldung von der Haftentlassung des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Walerie Iwatschenko ist eine gute Nachricht für ihn persönlich und für alle, die sich mehr...

  • Der Tagesspiegel: Unionsfraktion erwartet Mehrkosten für Bund durch BER-Verschiebung Berlin (ots) - Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle (CDU), sieht durch die erneute Verschiebung der BER-Eröffnung auch auf den Bund höhere Kosten zukommen. "Durch die Verschiebung rechne ich damit, dass auf den Bund die Forderung zukommt, seinen Anteil an den Kosten zu erhöhen", sagte Barthle dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef mehr...

  • Schavan (CDU): Bologna-Prozess "europäische Erfolgsgeschichte" Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 15. August 2012 - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat im PHOENIX-Interview zehn Jahre nach dem Start des Bologna-Prozesses eine positive Bilanz gezogen: "Wir haben eine europäische Erfolgsgeschichte hingelegt. Vieles kann da noch verbessert werden. Es ist Aufgabe der Hochschulen, die Studiengänge so anzulegen, dass man auch über den Tellerrand hinausschauen kann." Besonders die hohe Zahl an Studierenden, die Auslandserfahrungen sammeln und die niedrigen Arbeitslosenzahlen bei Bachelor-Absolventen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht