Badische Neueste Nachrichten: Eine Frechheit
Geschrieben am 24-07-2012 |   
 
 Karlsruhe (ots) - Auch Ratingagenturen können irren. Als die  
Finanzkrise schon am Horizont zu sehen war, haben sie viele  
vergiftete Hypothekenpapiere in den USA noch mit ihren Bestnoten  
geadelt. Und selbst jetzt, da Europa verzweifelt versucht,  
Griechenland, Spanien und vielleicht auch noch Italien zu retten,  
blendet eine Agentur aus durchsichtigen Motiven alle politischen  
Anstrengungen zur Stabilisierung der Euro-Zone aus und verliert sich  
stattdessen in Eventualitäten. Den Ausblick für Deutschland auf  
"negativ" zu korrigieren, wie Moody's es jetzt getan hat - das ist  
aus amerikanischer Sicht vor allem gut fürs Geschäft. Aus  
europäischer Sicht ist es eine Frechheit. So uneigennützig, wie es  
scheinen soll, sind die Rater ja nicht. Sie sind eng mit der  
amerikanischen Finanzindustrie verflochten, die an Herabstufungen und 
drohenden Herabstufungen glänzend verdient. Die Investmenthäuser  
Goldmann Sachs und JP Morgan, zum Beispiel, geben im großen Stil auch 
für deutsche Staatsanleihen sogenannte Kreditausfallversicherungen  
heraus und suggerieren damit ein Risiko, das es im Prinzip gar nicht  
gibt, zumindest nicht akut und nicht in dieser Höhe. Eigentlich  
sollen die sogenannten Credit Default Swaps lediglich ein Geschäft  
absichern, wogegen auch nichts zu sagen ist - weil es jedoch viel  
mehr Ausfallversicherungen gibt als abzusichernde Kredite und  
Anleihen, hat sich mit den Jahren ein schwunghafter, höchst  
spekulativer Eigenhandel mit den Swaps entwickelt. Und deren Wert  
steigt in dem Moment, in dem jemand Zweifel an der Bonität eines  
Landes schürt. Natürlich würde ein griechischer Staatsbankrott auch  
Deutschland teuer zu stehen kommen. Verglichen mit den anderen  
Ländern der Euro-Zone allerdings steht die Bundesrepublik noch immer  
glänzend da, von den deutlich höher verschuldeten angelsächsischen  
Volkswirtschaften gar nicht zu reden. Mit den USA und Großbritannien  
aber gehen die Ratingagenturen bislang deutlich pfleglicher um als  
mit den Mitgliedern der Euro-Zone. Ein Schelm, der Böses dabei denkt  
... 
 
 
 
Pressekontakt: 
Badische Neueste Nachrichten 
Klaus Gaßner 
Telefon: +49 (0721) 789-0 
redaktion.leitung@bnn.de
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