Mittelstand rechnet mit Rezession in Europa / Staatsschuldenkrise wird auch das Deutschland-Geschäft negativ beeinflussen / Umsatz in den südeuropäischen Krisenstaaten stabil / Repräsentative Umfrage
Geschrieben am 24-07-2012 |   
 
 Frankfurt (ots) - 
 
   Die deutschen mittelständischen Unternehmen sehen in der  
Staatsschuldenkrise in Südeuropa eine Gefahr für das eigene Geschäft. 
In einer repräsentativen Umfrage der DZ BANK unter 1.000  
mittelständischen Unternehmen in Deutschland vertraten nahezu drei  
Viertel aller Befragten die Auffassung, dass die Krise zu einer  
gesamteuropäischen Rezession führen wird. Zudem rechnet jedes zweite  
Unternehmen damit, dass sich die Probleme Südeuropas in den kommenden 
zwölf Monaten negativ auf die eigene Geschäftsentwicklung in der  
Bundesrepublik auswirken werden. Zwar ist nahezu jeder vierte  
deutsche Mittelständler der Umfrage zufolge direkt in den  
südeuropäischen Staaten aktiv. Doch hat das Gros dieser Unternehmen  
überraschenderweise den dortigen Umsatz seit Ausbruch der  
Staatsschuldenkrise vor zwei Jahren gehalten und erwartet, dass sich  
die Südeuropa-Erlöse auch in den nächsten zwölf Monaten nicht  
reduzieren werden. Die generelle Neigung der Mittelständler, durch  
direkte Investitionen die Wirtschaft in den südeuropäischen  
Krisenstaaten zu stützen, ist recht gering. Nur jedes siebte wäre  
dazu bereit. 
 
   Konkret rechnen der Umfrage zufolge 71 Prozent der deutschen  
Mittelständler damit, dass die südeuropäische Staatsschuldenkrise zu  
einer Rezession in Gesamteuropa führen wird. Dabei schätzen sowohl  
die kleineren als auch die mittelgroßen Unternehmen die Entwicklung  
nahezu gleich pessimistisch ein. Lediglich die großen Mittelständler  
mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro sind etwas  
optimistischer. Von diesen erwarten aktuell 60 Prozent eine Rezession 
in Europa. 
 
   Über alle Unternehmensgrößen hinweg recht einheitlich fielen auch  
die Meinungen zur Geschäftsentwicklung in Deutschland aus. Exakt die  
Hälfte aller befragten Mittelständler geht davon aus, dass sich die  
südeuropäische Staatsschuldenkrise in den nächsten zwölf Monaten  
negativ auf ihr hiesiges Geschäft auswirken wird. In diesem Punkt  
geben sich die großen Mittelständler besonders pessimistisch. 59  
Prozent von ihnen prognostizieren negative Auswirkungen auf ihr  
Deutschland-Geschäft. Zudem äußersten sich auch überdurchschnittlich  
viele Unternehmen aus exportorientierten Branchen, wie beispielsweise 
aus der Chemie- und Kunststoffindustrie, negativ. Unternehmen aus  
Branchen, die typischerweise vor allem auf den heimischen Markt  
ausgerichtet sind, zeigten sich dagegen relativ optimistisch. So  
rechnen beispielsweise nur 37 Prozent der Unternehmen aus der  
Bauwirtschaft mit negativen Auswirkungen der Schuldenkrise auf ihr  
Deutschland-Geschäft 
 
   Schuldenkrise hat für Mittelstand hohe Relevanz 
 
   "Die Zahlen belegen, dass die Staatsschuldenkrise inzwischen auch  
für den deutschen Mittelstand eine große Relevanz hat und auf die  
Geschäftsentwicklung ausstrahlt. Und dies, obwohl nur eine  
vergleichsweise überschaubare Zahl der Unternehmen direkt in Spanien, 
Italien, Griechenland oder Portugal engagiert ist, und sich ihr  
dortiges Geschäft bislang sogar recht stabil gezeigt hat", sagt  
Andrej Gontscharow, Abteilungsleiter im Auslandsgeschäft mit  
mittelständischen Firmenkunden in der DZ BANK. 
 
   So unterhalten 22 Prozent aller deutschen Mittelständler  
tatsächlich Geschäftsbeziehungen nach Südeuropa. Besonders stark  
engagiert sind dabei naturgemäß die großen Mittelständler mit mehr  
als 50 Millionen Euro Umsatz. Von diesen sind 41 Prozent in Südeuropa 
aktiv, wohingegen lediglich 13 Prozent der kleinen Mittelständler mit 
weniger als 5 Millionen Euro Umsatz angaben, Geschäft in den  
Krisenstaaten zu machen. Auch branchenspezifisch klaffen die Werte  
hier deutlich auseinander. Besonders in Südeuropa engagiert sind  
demnach die Mittelständler aus dem Bereich Chemie/Kunststoff (44  
Prozent) und aus dem Metall- sowie Kfz-Bereich und dem Maschinenbau  
(38 Prozent). 
 
   Hohe Umsatzanteile im europäischen Geschäft 
 
   Dabei ist die überwiegende Mehrheit der in Südeuropa engagierten  
deutschen Mittelständler generell international aufgestellt und stark 
exportorientiert. Nahezu jedes fünfte dieser Unternehmen erzielt über 
die Hälfte seines Gesamt-Umsatzes im europaweiten Geschäft, ein  
weiteres knappes Drittel macht in den europäischen Staaten außerhalb  
Deutschland zwischen 30 und 50 Prozent seines Umsatzes. Das Gros der  
Mittelständler setzt dabei im Auslandsgeschäft auf den reinen Export. 
Dies gilt für zwei Drittel aller Unternehmen mit Auslandsengagements. 
 
   Der Umsatz, den die Unternehmen in den südeuropäischen Staaten  
erzielen, ist trotz der Staatsschuldenkrise vergleichsweise stabil  
geblieben. 58 Prozent der dort engagierten Mittelständler gab an,  
dass sich ihre Südeuropa-Erlöse in den vergangenen zwei Jahren nicht  
verändert hätten. Sieben Prozent konstatierten sogar steigende  
Umsätze. Gefallen ist er bei über einem Drittel der Firmen, bei elf  
Prozent der Unternehmen sogar um über 40 Prozent. Dabei hat sich die  
Situation in Italien und in Spanien mit deutlichem Abstand am  
stärksten auf die deutschen Mittelständler ausgewirkt. Die  
Entwicklung in Griechenland und Portugal spielt dagegen nur eine  
vergleichsweise kleine Rolle. 
 
   Zwei Drittel rechnen mit gleichbleibendem Geschäft in Südeuropa 
 
   Auch die Geschäftserwartung mit den südeuropäischen Krisenstaaten  
fällt nicht so eindeutig aus, wie man angesichts der vielen  
schlechten Nachrichten aus diesen Ländern erwarten könnte. So rechnen 
zwar gut ein Viertel der im Süden engagierten der Mittelständler  
damit, dass sich ihr dortiger Umsatz bis zum Sommer nächsten Jahres  
verringern wird, aber zwei Drittel gehen von gleich bleibenden  
Erlösen aus und nahezu jeder zehnte erwartet sogar einen steigenden  
Umsatz im Geschäft mit diesen Staaten. 
 
   Wenig ausgeprägt ist das Interesse des deutschen Mittelstands,  
direkte Investitionen in den betroffenen Ländern zu tätigen und damit 
die Absatzmärkten in den dortigen Staaten zu stärken. Nur 14 Prozent  
aller mittelständischen Unternehmen wäre dazu unter gewissen  
Umständen bereit. Unter den Firmen, die in Südeuropa geschäftlich  
engagiert sind, ist dieser Anteil allerdings deutlich höher. Hier  
könnte sich immerhin jedes vierte Unternehmen eine solche Maßnahme  
vorstellen. Von diesen nannten als wesentliche Bedingung dafür so gut 
wie alle einen geringen bürokratischen Aufwand. Für die Unternehmen  
deutlich weniger relevant sind dagegen niedrige Personalkosten und  
eine Förderung durch die EU. 
 
   Die Daten wurden in der Zeit vom 25. Juni bis 6. Juli 2012 im  
Rahmen einer telefonischen Umfrage durch das  
Meinungsforschungsinstitut Enigma GfK erhoben. Die Stichprobe von  
1001 ist repräsentativ; befragt wurden Inhaber und Geschäftsführer  
mittelständischer Unternehmen in Deutschland. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Sylke Grußendorf, Pressesprecherin der DZ BANK AG 
Telefon: +49 69 7447-2381  
Sylke.Grussendorf@dzbank.de
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