| | | Geschrieben am 18-06-2012 Börsen-Zeitung: Sprengstoff Rechnungszins, Kommentar zu Krankenversicherern von Antje Kullrich
 | 
 
 Frankfurt (ots) - Der Blick auf ein immer akuter werdendes Problem
 der deutschen Krankenversicherer war lange verstellt: Neben der
 allgegenwärtigen Grundsatzdebatte um gesetzliches und privates System
 tobte in jüngster Zeit die Diskussion um den Vertrieb.
 Provisionsexzesse mussten mit gesetzlicher Regelung gestoppt werden,
 und der Skandal um die Insolvenz des auf Krankenversicherungen
 spezialisierten Finanzvertriebs MEG mit seinem schillernden Chef
 Mehmet Göker schaffte es sogar bis ins Kino.
 
 Doch mittlerweile wird immer deutlicher: Die Krankenversicherer
 als große institutionelle Investoren, die für die hohen
 Krankheitskosten ihrer Kunden im Alter Vorsorge treffen müssen, haben
 ein Kapitalanlageproblem. Ihre in den Tarifen zugrunde gelegten
 Renditeerwartungen geraten zunehmend in Gefahr. Denn die Branche hat
 - anders als die Lebensversicherer - in den vergangenen Jahren trotz
 Zinsverfall am Kapitalmarkt keine Abstriche bei ihrem Rechnungszins
 gemacht. Er liegt wie in Stein gemeißelt bei 3,5%. Dass sich die
 Branche beim Gesetzgeber damit durchsetzen konnte, ist kein Wunder:
 Eine Senkung hätte direkte Beitragserhöhungen zur Folge gehabt. Die
 rund 9 Millionen Vollversicherten, von denen manche ohnehin mit
 heftigen Beitragssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich
 konfrontiert sind, wären noch stärker zur Kasse gebeten worden.
 Politisch war das vor acht Jahren nicht durchsetzbar, doch jetzt
 bekommt die Branche die Quittung: Die Aufsicht zwingt die ersten
 Krankenversicherer, ihren Rechnungszins zu reduzieren. Deren Kunden
 drohen nun zusätzliche Beitragssteigerungen. Sollte die Phase der
 niedrigen Zinsen anhalten, werden weitere Unternehmen betroffen sein.
 Die Aussicht birgt Sprengstoff: Denn die Entwicklung könnte zu einer
 Zwei-Klassen-Gesellschaft führen - Versicherer mit angestammtem
 Rechnungszins und solche, die es nicht mehr schaffen.
 
 Noch versucht die Branche, das Problem zu vertuschen. Die
 allermeisten Versicherer mauern, wenn es um konkrete Zahlen geht.
 Gerade für Neukunden ist das äußerst ärgerlich, denn sie haben keine
 Möglichkeit abzuschätzen, ob sich ihr künftiger Versicherer schon nah
 an der Grenze von 3,5% befindet und womöglich in absehbarer Zeit zu
 einer Senkung des Rechnungszinses und zusätzlichen
 Beitragssteigerungen gezwungen sein wird. Wettbewerb unter dem
 Vorzeichen mangelnder Transparenz ist volkswirtschaftlich fragwürdig.
 Der Gesetzgeber sollte mit Blick auf die Informationspflichten
 handeln.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 069--2732-0
 www.boersen-zeitung.de
 
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