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Neue OZ: Kommentar zu Norwegen / Justiz / Breivik / Prozess

Geschrieben am 15-04-2012

Osnabrück (ots) - Gespenstisches Spektakel

Norwegen steht ein gespenstisches Spektakel bevor. Zehn Wochen
bekommt der Massenmörder Anders Behring Breivik die größte nur
vorstellbare Bühne, genau, wie er es wollte. Seiner beispiellosen
Tat vom 22. Juli folgt nun ein beispielloser Prozess: Rund 800
Journalisten aus aller Welt werden die Verhandlungen in Oslo zu einem
Medienereignis der Extraklasse machen. Der norwegische TV-Sender NRK
plant die ausführlichste Berichterstattung, die er je einem Thema
gewidmet hat. Und warum? Sind noch irgendwelche Fragen offen?

Es ist bekannt, dass Breivik sich für unschuldig hält, obwohl er
die für acht Menschen tödliche Bombe in Oslo gezündet und in
unvorstellbarer Skrupellosigkeit 69 Menschen auf der Insel Utøya
erschossen hat. Der Täter hat bereits deutlich gemacht, dass er es
für seine Pflicht hielt, so zu handeln, um gegen die angebliche
Islamisierung Norwegens vorzugehen. Nach dem Schock der Anschläge war
es für die Norweger von zentraler Bedeutung, sich auf die Stärken
ihrer Demokratie zu besinnen. Dazu gehört selbstverständlich, dass
jeder Angeklagte einen fairen Prozess bekommt. Dass der vor den Augen
der Öffentlichkeit stattfindet, soll den Menschen beim Verstehen
helfen. Die Frage ist aber, ob das noch irgendjemandem hilft, oder ob
das Land in den kommenden Wochen unnötig aufgewühlt wird, während
sich der Täter auf dem Höhepunkt seines Kreuzzugs wähnt.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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