(Registrieren)

WAZ: Überraschende Wende: Helmpflicht auf schnellen E-Fahrrädern

Geschrieben am 13-04-2012

Essen (ots) - In der Debatte um eine Helmpflicht für Radfahrer
gibt es eine überraschende Wende: Auf leistungsstarken
Elektro-Fahrrädern - sogenannten S-Pedelecs oder E-Bikes - besteht
nach Angaben der Bundesregierung bereits jetzt eine
Schutzhelmpflicht, die sogar über das Tragen von Fahrradhelmen
hinausgeht. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Freitagausgaben) unter Berufung auf eine ihnen vorliegende Antwort
des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage von SPD-Abgeordneten.

Darin heißt es zur Frage, ob die Regierung eine rechtliche
Regelung  für schnelle Elektro-Fahrräder anstrebe: "Sogenannte
schnelle Pedelecs, die mit Motorunterstützung oder im reinen
Motorbetrieb Geschwindigkeiten von bis zu 45 Km/h erreichen, sind
bereits nach geltendem Recht Kleinkrafträder." Der Einsatz und die
Benutzung erfolge mit allen rechtlichen Konsequenzen des geltenden
Rechts "wie z.B. der Schutzhelmtragepflicht". Auch für sogenannte
E-Bikes bestehe eine Helmpflicht. Auf weitere Fragen stellt die
Regierung klar, dass bei der Benutzung solcher Kraftfahrzeuge
"geeignete Schutzhelme" während der Fahrt getragen werden müssten,
"Fahrradhelme aber nicht geeignet" seien.

Von dieser Festlegung sind lediglich die schnellen S-Pedelecs und
E-Bikes betroffen, die Geschwindigkeiten bis zu 45 Stundenkilometer
erreichen und für die auch Versicherungspflicht besteht. Für die
stärker verbreiteten Fahrräder mit Hilfsantrieb von maximal 250 Watt,
der sich bei 25 Km/h abschaltet, plant die Regierung eine
Klarstellung im Straßenverkehrsrecht: Sie sollen ausdrücklich als
Fahrräder eingestuft werden, heißt es in der Antwort.

Die Helmpflicht für die schnelleren Flitzer überrascht auch
Fachleute. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisierte
die Informationspolitik der Bundesregierung: Die Regierung müsse die
Bürger besser aufklären, sagte ADFC-Sprecherin Bettina Cibulski. "Wir
brauchen klare Regeln, für welche Fahrräder was gilt, sonst werden
die Verbraucher völlig verunsichert."

Noch gebe es für E-Räder auch keine geeigneten Schutzhelme, die
Industrie müsse sie erst entwickeln. Mit einem schweren Mofa- oder
Motorradhelm könne man nicht Fahrrad fahren - die klassischen
Fahrradhelme schützten aber nur bei Geschwindigkeiten bis allenfalls
20 km/h. Der Deutsche Verkehrsgerichtstag hatte noch im Januar für
die Benutzung von schnellen Pedelecs eine Helmtragepflicht gefordert
- dazu aber den Bundestag aufgefordert, eine entsprechende Regelung
zu beschließen.  



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

389206

weitere Artikel:
  • OV: Eine Frage der Toleranz Thema: Die massenhafte Koran-Verteilung Von Dirk Dasenbrock Vechta (ots) - Strenggläubige Muslime wollen in den deutschen Fußgängerzonen Millionen Exemplare des Korans kostenlos unter die Leute bringen. Dagegen ist zunächst nichts zu sagen. Wenn man sieht, was da sonst so alles unter die Leute verteilt wird. Der Spaß hat allerdings ein Ende, wenn die Koran-Aktivisten eine kritische Berichterstattung darüber mit Gewaltandrohung begleiten. Die Welt hat recherchiert, dass in dem Video eines namhaften Salafisten zwei Journalisten bedroht werden, die für den Tagesspiegel und die Frankfurter mehr...

  • OV: Ein richtiges Urteil Thema: Inzest-Verbot in Deutschland Von Damian Ryschka Vechta (ots) - Ein heikles, aber richtiges Urteil, das der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte getroffen hat: Die Gesetzgebung in Deutschland verbietet die Liebesbeziehung zwischen Geschwistern - und dieses Verbot ist rechtens. Ein junger Mann trifft nach Jahren seine Schwester, sie leben in einer dreijährigen Beziehung, sie haben mehrmals Sex miteinander. Vier Kinder sind die Folge, zwei davon behindert. Dafür muss der junge Mann hinter Gitter. Dagegen legt er Beschwerde in Straßburg ein. Die Richter weisen das ab. mehr...

  • NRW-Wahlkampf: Nichtregierungsorganisationen bestehen auf Landesklimaschutzgesetz Düsseldorf/Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe, BUND Nordrhein-Westfalen, NABU Nordrhein-Westfalen, Germanwatch und Campact fordern in Schreiben an Spitzenkandidaten der Parteien klares Bekenntnis zum Klimaschutz und Verzicht auf gerichtlich gestopptes Eon-Kohlekraftwerk Datteln IV - Antworten sollen vor Landtagswahl in geeigneter Weise veröffentlicht werden Deutschland kann seine Klimaschutzziele nur erreichen, wenn Nordrhein-Westfalen als das Bundesland mit den weitaus höchsten CO2-Emissionen mehr...

  • Themen in "Report Mainz" / Dienstag, 17. April 2012, 21.45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey Mainz (ots) - "Report Mainz" bringt am Dienstag, den 17.4.2012 um 21.45 Uhr im Ersten voraussichtlich folgende Beiträge: - Neuer Trend: Warum Kassenpatienten immer öfter für private Notdienste zahlen - Bürokratie- Abbau: Die merkwürdige Rolle des Norbert Röttgen - Neue Masche: Wie Kaufland mit osteuropäischen Dienstleistern reguläre Jobs verdrängt - Lisas Welt: Wer jetzt alles Pirat werden will? Moderation: Fritz Frey Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-33351 oder -33352. mehr...

  • Faktencheck: Fünf Jahre Arzneimittelrabattverträge Berlin (ots) - Im April 2007 erfolgte die sogenannte "Scharfstellung" der Rabattverträge durch das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz. Seitdem müssen in der Apotheke rabattierte Arzneimittel vorrangig abgegeben werden. Pro Generika hat vor diesem Hintergrund das Berliner IGES-Institut aktuell beauftragt, die Auswirkungen der Rabattverträge auf den Wettbewerb im Generikamarkt in den vergangenen Jahren einer wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Wettbewerb entsteht nicht durch Rabattverträge mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht